Ukraine-Krieg Viktor Orbán: "Dafür sind die Russen zu schwach"

Viktor Orbán spielt die Gefahr eines russischen Nato-Angriffs herunter. Er fordert eine Einigung zwischen Moskau und Washington.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sieht aktuell keine ernsthafte militärische Bedrohung für Nato-Staaten durch Russland. In einem Interview mit dem französischen Fernsehsender La Chaîne Info (LCI) äußerte er Zweifel an der militärischen Stärke Moskaus, da es dem Kreml bislang nicht gelungen sei, seine Ziele im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu erreichen.
"Die Russen sind dafür zu schwach. Sie können nicht einmal die Ukraine besiegen, also können sie die Nato auch eigentlich nicht angreifen", sagte Orbán in dem Interview. Er betonte zudem, dass er keine Angst vor einer Ausweitung des Krieges auf ein globales Ausmaß habe.
Orbán: "Einigung zwischen Russen und Amerikanern nötig"
Gleichzeitig erklärte er auf eine andere Frage, dass die Ukraine "den Krieg verliert" und Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und den Vereinigten Staaten stattfinden müssten. "Weder Europa noch die Ukraine werden in der Lage sein, eine Einigung mit Russland zu erzielen. Die Ukraine wird den Krieg verlieren und Europa wird zu sehr darin verwickelt sein. Es muss eine Einigung zwischen den Russen und den Amerikanern geben", so der ungarische Ministerpräsident weiter.
Orbán hat sich wiederholt gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen, europäische Sanktionen gegen Russland kritisiert und den Dialog mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesucht – sehr zum Missfallen vieler westlicher Partner. Seine Nähe zum Kreml und seine wiederholte Kritik an der westlichen Ukraine-Strategie haben Orbán zunehmend isoliert und innerhalb der Europäischen Union für anhaltende Spannungen gesorgt.
- youtube.com: Viktor Orbàn invité de LCI : "les Russes sont incapables de vaincre l'OTAN" (französisch)