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Expertin zu Lieferkettengesetz: Auch Deutschland profitiert von Slavenarbeit


Erschütternde Zahlen
So viele Sklaven arbeiten für jeden Deutschen

Von t-online, mvl

Aktualisiert am 12.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Arbeiterin in Pakistan (Symboldbild): Das deutsche Lieferkettengesetz kann nicht alle Missstände beseitigen.Vergrößern des BildesArbeiterin in Pakistan (Symboldbild): Das deutsche Lieferkettengesetz kann nicht alle Missstände beseitigen. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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In vielen Regionen der Welt herrschen ungerechte Arbeitsverhältnisse. Auch Deutschland profitiert davon, das Lieferkettengesetz soll Missstände abstellen. Nun äußert sich eine Expertin.

"Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz" ist ein ziemlich sperriges Wort für eine gut gemeinte Sache. "Das Gesetz regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten", so heißt es auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, in Kraft getreten ist es am 1. Januar 2023.

Anahita Thoms, Juristin, Expertin für internationalen Handel und Partnerin der Großkanzlei Baker McKenzie, hat sich nun in einem Interview mit ntv.de dazu geäußert. "Es gibt Studien und auch ein Online-Tool, die untersuchen oder errechnen, wie viel Sklavenarbeit hinter dem Lebensstil eines jeden steckt", erklärt Thoms darin. Um dann zu erklären, dass statistisch gesehen "zwischen 30 und 50 Sklaven" in Hinsicht des Lebensstils für jeden Deutschen indirekt beschäftigt sind.

"Ernsthaft beschäftigen"

"Deshalb muss man sich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigen", betont Thoms. Was sagt die Juristin aber zum Lieferkettengesetz, das Unternehmen in Deutschland mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden besondere Pflichten auferlegt, um Missbrauch von Arbeitskräften auszuschließen?

"Jeder, mit dem ich spreche, ist gegen Kinderarbeit und Zwangsarbeit", sagte Thoms ntv.de. "Aber eine Lieferkette enthält viele Unwägbarkeiten." Die Schwierigkeiten lägen im Detail. "Natürlich kann ich in meiner Fabrik auf den Arbeitsschutz achten", so die Juristin. "Ich kann über meine Verträge auch sehr viel Druck auf den unmittelbaren Zulieferer ausüben. Komplex wird es bei mittelbaren Lieferanten, denn das Gesetz verlangt, dass man bei 'substantiierter Kenntnis' dieser Praktiken tätig werden muss."

Das deutsche Lieferkettengesetz ist ein erster Schritt, Thoms will aber einen weiteren Schritt gehen: "Wir sollten unsere Kraft und unsere Energie zumindest für ein EU-weites Gesetz einsetzen." Auch auf mehr Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung hofft die Juristin: "Immer mehr Menschen möchten wissen, wie produziert wird, oder für einen Arbeitgeber arbeiten, der nichts mit diesen Themen am Hut hat."

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