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Kardinal Meisner distanzier sich von Tebartz-van Elst


Einsamer Skandalbischof
Kardinal Meisner distanzier sich von Tebartz-van Elst

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 12.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit Kardinal MeisnerVergrößern des BildesDer Limburger Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit Kardinal Meisner (Quelle: dpa-bilder)
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Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat dem umstrittenen Limburger Bischof offenbar seine Unterstützung entzogen. Das berichtet die "FAS". Ein Sprecher Meisners dementierte eine Distanzierung.

Für Meisner sei nach dem von der Staatsanwaltschaft Hamburg beantragten Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst und nach der Bekanntgabe exorbitant gestiegener Baukosten für das Diözesane Zentrum in Limburg eine "neue Lage" eingetreten, berichtet die "F.A.S." aus dem Umfeld des Kardinals. Meisner sehe nicht nur das Bischofsamt, sondern die gesamte Kirche durch den Fall beschädigt.

Nach "F.A.S."-Informationen hat Meisner in den vergangenen Tagen direkt mit Tebartz-van Elst über dessen Lage gesprochen. Über den Inhalt der Gespräche wurde nichts bekannt, aus der Erzdiözese Köln hieß es aber, Meisner nehme seine Verantwortung als Metropolit wahr.

Der Kölner Erzbischof ist Metropolit der Rheinprovinz, zu der auch das Bistum Limburg gehört. Ihm kommt daher eine Aufsichts- und Kontrollfunktion zu, jedoch verfügt er nicht über disziplinarische Durchgriffsrechte.

Sprecher relativiert Distanzierung

"Der Kardinal beobachtet weiterhin die Vorgänge sehr aufmerksam, und das lässt ihn auch nicht unberührt", erklärte der Sprecher des Kardinals, Christoph Heckeley. Er wisse aber nicht, "wie die FAS zu ihrem Schluss kommt, dass sich der Kardinal vom Bischof distanziert habe".

Meisner hatte den Limburger Bischof noch Mitte September öffentlich verteidigt: Die Urteile über Tebartz-van Elst entbehrten der Realität. In einem Radiointerview beklagte er damals, die Medien hätten sich "gegen ihn verschworen". Meisner bemängelte in diesem Zusammenhang beim Münchner Kardinal Marx "Ahnungslosigkeit", nachdem dieser sich kritisch zu den Limburger Verhältnissen geäußert hatte.

Ein Strafbefehl und explodierte Baukosten

Inzwischen verfüge Meisner über ein "differenzierteres Bild der Situation in Limburg", hieß es laut "FAS" in seiner Umgebung. Meisner stehe auch hinter den Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der sich am Donnerstag deutlich von Tebartz-van Elst distanziert hatte. Das Erzbistum verwies gegenüber der F.A.S. auf Zollitsch und lehnte eine eigene Stellungnahme ab.

Zollitsch hält die Lage für untragbar, nachdem die Baukosten für die Residenz des Bischofs um ein Vielfaches auf 31 Millionen Euro in die Höhe geschnellt sind und die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen gegen Tebartz-van Elst beantragt hat.

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