Ermittlung gegen Reichsbürger Polizei findet Schrotflinten und Macheten bei Reichsbürger-Razzia
Polizisten hatten in mehreren Bundesländern Razzien gegen Reichsbürger durchgeführt. Jetzt kommt heraus: Dabei wurden zahlreiche Waffen sichergestellt.
Bei ihrer Razzia in der Reichsbürger-Szene vor einer Woche hat die Polizei mehrere Schusswaffen entdeckt. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen fanden die Beamten bei einer Endfünfzigerin im nordrhein-westfälischen Gummersbach unter anderem drei abgesägte Schrotflinten, drei Armbrüste, zwei Macheten und eine Zwille. Auch in der Wohnung eines Mitglieds der gleichen Gruppierung in Rheinland-Pfalz wurde eine Schrotflinte sichergestellt.
Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal eine Reichsbürger-Gruppierung bundesweit verboten. Polizisten durchsuchten die Wohnungen 21 führender Mitglieder des Vereins "Geeinte deutsche Völker und Stämme" und seiner Teilorganisation "Osnabrücker Landmark" in zehn Bundesländern. In NRW wurden fünf Objekte in Bünde, Preußisch Oldendorf und Gummersbach durchsucht.
Sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter zweifeln die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland an und weigern sich oft, Steuern zu zahlen. Die Sicherheitsbehörden rechnen aktuell 19.000 Menschen dieser Szene zu, darunter 950 Rechtsextremisten. Die Mitglieder der Reichsbürger-Szene gelten als waffenaffin.
- Nachrichtenagentur dpa