Grüne-Jugend-Chef verteidigt Nietzard "Das war toxisch und voller Hass"

Nachdem sie einen ACAB-Pullover getragen hatte, bekam Jette Nietzard deutliche Kritik – auch aus der eigenen Partei. Nun verteidigt ihr Co-Sprecher sie.
Der Grüne-Jugend-Sprecher Jakob Blasel hat seine Co-Vorsitzende Jette Nietzard verteidigt. Ihre Kritik an der Polizei sei gerechtfertigt, erklärt er im Interview mit dem "Spiegel". Es sei "total absurd, wie krass sich auch meine Partei an diesen Provokationen abarbeitet".
Nietzard war zuvor deutlich in die Kritik geraten, nachdem sie ein Bild gepostet hatte, auf dem sie einen Pullover mit der Aufschrift "ACAB" trug. Die Abkürzung bedeutet "All Cops Are Bastards" (Deutsch: "Alle Polizisten sind Bastarde"). Auch im Vorfeld war sie mit anderen Aktionen aufgefallen.
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Er betonte, dass ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der Polizeiarbeit vorhanden sei. Eine solche Provokation könne man zum Anlass nehmen, um darüber zu diskutieren, was bei der Polizeiarbeit falsch laufe.
Jette Nietzard: Grüne-Jugend-Co-Sprecher verteidigt sie
Blasel nannte Nietzard "eine kämpferische Frau, die mit allem, was sie macht und sagt, ziemlich stark für sich steht". Ihre Aktionen selbst will er nicht kommentieren. "Das wäre auch ein bisschen von oben herab", betonte er. "Es haben wirklich genug Männer diesen Pulli mit dem 'ACAB'-Kürzel kommentiert." Stilfragen seiner Co-Sprecherin bewerte er nicht.
Er selbst kritisierte die Diskussion nach der Aktion. "Mich hat entsetzt, wie sich, auch von manchen Medien befeuert, alles auf Jette Nietzard fokussierte. Das war toxisch und voller Hass." Auch wenn sie die Debatte eröffnet habe, hätten einige nur darauf gewartet, "sie in eine bestimmte Ecke zu stellen".