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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorstoß in der Virus-Krise Linke-Chef will Arbeitgeber zum Mitarbeiterschutz verpflichten

Viele Menschen schränken ihre privaten Kontakte wegen des Coronavirus massiv ein. Doch wie ist das bei der Arbeit? Linke-Chef Bernd Riexinger will die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen.
Der Linke-Chef Bernd Riexinger fordert, Unternehmen zu verpflichten, ihre Mitarbeiter bestmöglich vor dem Coronavirus zu schützen. "Wir brauchen eine Verpflichtung der Arbeitgeber, die Abstandsregeln, soweit möglich, auch auf der Arbeit einzuhalten, die Beschäftigten ansonsten mit Schutzausrüstung auszustatten und ein Recht auf Homeoffice für alle Bereiche, in denen das umsetzbar ist", sagte Riexinger t-online.de.
Derzeit sei es so, dass es im Ermessen der Arbeitgeber liege, ob Mitarbeiter etwa mit 300 Kollegen im Großraumbüro säßen oder im Homeoffice arbeiten könnten, kritisierte Riexinger. Gleichzeitig dürfe die alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern keine Spielplätze mehr besuchen. "Diesen Widerspruch versteht doch kein Mensch, das ist unter gesundheitlichen Gesichtspunkten überhaupt nicht ausgewogen und das gefährdet auch die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung."
Linke-Chef will Sonderkündigungsrecht
Riexinger forderte zudem, dafür das Kündigungsrecht zu ändern. "Damit die Beschäftigten dieses Recht auch angstfrei ausüben können, muss diese Maßnahme von einem Sonderkündigungsschutz flankiert werden", sagte der Linke-Chef. "Niemand darf gezwungen werden, in Bereichen, die gesellschaftlich nicht akut notwendig sind, gegen seinen Willen seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen."
Alle schränkten sich derzeit ein, um die Weiterverbreitung von Corona zu bremsen, sagte Riexinger. "Damit das erfolgreich sein kann, müssen die Regelungen, soweit irgend möglich, für alle gelten."
- Eigene Recherchen