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Rechtsextremismus: Halle-Attentäter wegen Mordes angeklagt


Rechtsextremer Anschlag
Halle-Attentäter wegen Mordes angeklagt

Von dpa, afp, nhr

21.04.2020Lesedauer: 2 Min.
Tür an der jüdischen Synagoge in Halle: Dort wurde das erste Opfer des Amoklaufes von Stephan B. erschossen.Vergrößern des BildesTür an der jüdischen Synagoge in Halle: Dort wurde das erste Opfer des Amoklaufes von Stephan B. erschossen. (Quelle: Steffen Schellhorn/dpa-bilder)
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Am 9. Oktober 2019 erschoss Stephan B. zwei Menschen – viele mehr sollten es sein. Nun wurde der mutmaßliche Attentäter von Halle wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt.

Ein halbes Jahr nach dem Anschlag von Halle an der Saale hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen Stephan B. vor dem Oberlandesgericht Naumburg erhoben. Ihm werden zweifacher Mord sowie versuchter Mord in mehreren Fällen vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Stephan B. habe aus einer "antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gesinnung heraus einen Mordanschlag auf Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens" geplant.

Bereits in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Anklage erhoben wird. Ein Gerichtssprecher sagte, dass die Verteidigung in einem Zwischenverfahren Zeit habe, sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Der zur Tatzeit 27-jährige Stephan B. hatte vor rund einem halben Jahr versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur mit Waffengewalt eine voll besetzte Synagoge in der Saalestadt zu stürmen. Als B. an der Synagogentür scheiterte, erschoss er erst eine 40 Jahre alte Passantin und dann in einem nahen Dönerimbiss einen 20-jährigen Kunden. Weitere Opfer wurden verletzt. Manche konnten nur knapp entkommen. Dabei filmte B. die Tat und übertrug alles ins Internet.

Täter versuchte Synagogentür zu öffnen

Der Attentäter war mit mehreren Schusswaffen und Sprengsätzen bewaffnet zu der Synagoge gefahren. Trotz mehrerer Anläufe gelang es ihm aber nicht, die verschlossenen Türen zum Gelände der Synagoge gewaltsam zu öffnen.

Die Passantin hatte ihn auf sein Verhalten angesprochen - und bezahlte dafür mit dem Leben. Aus Frust über den fehlgeschlagenen Angriff hatte B. beschlossen, stattdessen Menschen mit ausländischen Wurzeln zu töten. Das Todesopfer im Dönerimbiss war ein Deutscher. Nach dem ersten Schuss hatte der junge Mann noch gelebt; aber B. kehrte mit einer anderen Waffe zurück und tötete ihn mit mehreren Schüssen.

Mehrere Menschen verletzt

Auf der Flucht hatte sich B. mit der Polizei einen Schusswechsel geliefert und weitere Menschen verletzt, ehe er überwältigt wurde. Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Nach den Erkenntnissen der Ermittler war er ein Einzelgänger, der zurückgezogen und ohne Freunde bei seiner Mutter lebte.

Die Tat am 9. Oktober 2019 hatte Halle an der Saale weltweit in die Schlagzeilen gebracht. Tausende Menschen beteiligten sich im Anschluss an den Gedenkveranstaltungen in der Stadt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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