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Welthungerhilfe warnt: Jeder zehnte Mensch auf der Welt hungert


Welthungerindex
Minister schlägt Alarm – "Das ist Mord"

Von dpa
Aktualisiert am 14.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Hungersnot in Haiti: Ein Sicherheitsbeamter hält eine hungrige Menge in Schach.Vergrößern des BildesHungersnot in Haiti: Ein Sicherheitsbeamter hält eine hungrige Menge in Schach. (Quelle: imago-images-bilder)
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Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen, wie der aktuelle Welthungerindex zeigt. Organisationen und die Politik machen eindeutige Gründe dafür aus – und warnen vor einem folgenschweren Trend.

Die Welthungerhilfe hat vor einer Zunahme von Hungersnöten gewarnt. Generalsekretär Mathias Mogge sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wir sind dramatisch vom Kurs Zero Hunger bis 2030 abgekommen, denn der Hunger ist wieder auf dem Vormarsch." Aktuell hungerten rund 811 Millionen Menschen weltweit, und 41 Millionen stünden kurz vor einer Hungersnot. "Der aktuelle Welthungerindex zeigt, dass 47 Länder noch nicht einmal ein niedriges Hungerniveau bis 2030 erreichen werden", sagte er.

Die Welthungerhilfe stellt an diesem Donnerstag in Berlin offiziell den sogenannten Welthungerindex 2021 vor. Der internationale Bericht ermittelt die weltweite Hungersituation und soll zeigen, wo Fortschritte zu verzeichnen sind und in welchen Ländern der größte Handlungsbedarf besteht.

Politische Initiativen gefordert

Mogge sagte dem RND: "Die Welthungerhilfe fordert politische Initiativen, um die Konflikte weltweit einzudämmen, finanzielle Anstrengungen, um den akuten Hungersnöten zu begegnen." Zudem seien verbindliche Vereinbarungen auf der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Glasgow zur Bekämpfung des Klimawandels nötig.

Die Ernährungslage verschlechtere sich wegen der vielen verschiedenen Krisen. Mogge nannte Kriege und Konflikte, den Klimawandel sowie die Folgen der Corona-Pandemie. Gewaltsame Konflikte hätten in den vergangenen Jahren wieder zugenommen. Sie seien einer der größten Hungertreiber: "Wo Krieg herrscht, werden Ernten, Felder sowie Infrastruktur zerstört und fliehen Menschen aus ihren Dörfern."

Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller schlägt Alarm. "Die Folgen der Corona-Pandemie und viele Konflikte haben in den letzten Jahren zu einer negativen Trendwende geführt: Millionen Menschen stehen ohne Arbeit auf der Straße, Versorgungsketten sind unterbrochen, Lebensmittelpreise steigen", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" am Donnerstag. "130 Millionen Menschen sind so in Hunger und Armut zurückgefallen", betonte der Minister. Der Klimawandel verschärfe die Lage.

Hunger bis 2030 besiegen

"Wir müssen Hunger- und Armutsbekämpfung endlich als vorausschauende Friedenspolitik verstehen – und ganz oben auf die Agenda der Weltpolitik setzen", forderte Müller vor dem Welternährungstag am 16. Oktober. Er verwies auf 15.000 Kinder, die jeden Tag verhungern. "Das ist ein unglaublicher
Skandal." Müller fügte hinzu: "Hunger ist Mord, denn wir haben das Wissen und die Technologie, alle Menschen satt zu machen."

Eine Welt ohne Hunger sei grundsätzlich möglich, machte Müller deutlich. "Mit rund 40 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr für eine nachhaltige Ernährungs- und Landwirtschaft durch die Industrieländer, Privatwirtschaft und Entwicklungsländer kann der Hunger bis 2030 besiegt werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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