Corona-Krise in Deutschland Mehrere Bundesländer müssen Intensivpatienten verlegen

In Deutschland droht den Intensivstationen wegen der steigenden Corona-Fälle die Überlastung. Nun haben fünf Bundesländer ein Konzept aktiviert, das die Verteilung von Patienten erleichtern soll.
Bayern und vier weitere Bundesländer haben vor dem Hintergrund der steigenden Auslastung der bundesweiten Intensivstationen offiziell das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten aktiviert. Wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Dienstagabend mitteilte, soll in den nächsten Tagen eine "größere Anzahl" an Patienten aus Bayern, Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg in andere "Kleeblatt-Regionen" verlegt werden.
Das Kleeblatt-Konzept wurde in der Corona-Pandemie entwickelt, um bei einer hohen regionalen Auslastung der Intensivstationen die Verteilung von Patienten zu erleichtern. Die 16 Bundesländer sind dabei in fünf Gruppen aufgeteilt – die Kleeblätter Nord, Ost, Süd, Südwest und West. Bayern bildet das Kleeblatt Süd, die Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg befinden sich im Kleeblatt Ost.
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Lage vor allem im Osten und im Süden brisant
Am Mittwoch komme die Steuerungsgruppe zusammen, welche die Verlegungen koordiniert, sagte eine Divi-Sprecherin am Abend. Dabei solle auch geklärt werden, mit welchen Transportmitteln die betroffenen Patienten verlegt würden.
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Im Osten und Süden Deutschlands sind die Sieben-Tage-Inzidenzen bei den Corona-Infektionen derzeit besonders hoch. Am höchsten lag sie am Dienstag in Sachsen mit 969,9, gefolgt von Thüringen mit 685,3 und Bayern mit 644,9.
Einige Landkreise in diesen Bundesländern weisen Inzidenzen über tausend auf. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
- Nachrichtenagentur afp