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Wüst warnt Klingbeil wegen Stromsteuer


Änderungen bei Stromsteuer
Hendrik Wüst warnt SPD vor Bruch des Koalitionsvertrags

Von dpa
Aktualisiert am 26.06.2025 - 06:07 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0822506538Vergrößern des Bildes
NRW-Landeschef Hendrik Wüst warnt Bundesfinanzminister Lars Klingbeil: Er fordert eine Senkung der Stromsteuer. (Quelle: IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler/imago)
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Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst vermisst eine Reduzierung der Stromsteuer im Bundeshaushalt. Er spricht eine deutliche Warnung aus.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) warnt SPD-Finanzminister Lars Klingbeil vor einem möglichen Bruch des Koalitionsvertrags. Er bemängelt, dass Klingbeils Haushaltsplanung keine generelle Senkung der Stromsteuer vorsieht. Mit seinen Plänen für die Bundeshaushalte 2025 und 2026 stoße Klingbeil nicht nur Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe, sondern auch Millionen Familien in Deutschland vor den Kopf, sagte Wüst dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

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Auch sie bräuchten dringend eine spürbare Entlastung von den viel zu hohen Strompreisen. "Mit Blick auf die Erwartungshaltung der Menschen an die neue Bundesregierung kann ich Lars Klingbeil nur davor warnen, an dieser entscheidenden Stelle einen Bruch des Koalitionsvertrags zu verursachen."

Wüst verwies darauf, dass die Senkung der Stromsteuer zu den wichtigsten wirtschaftspolitischen Versprechen im Bundestagswahlkampf gehört habe und sie im Koalitionsvertrag eindeutig beschlossen sei.

Handelsverband warnt Merz

Die Stromsteuer ist eine Verbrauchssteuer, die in Deutschland auf den Verbrauch von elektrischem Strom erhoben wird. Sie gehört zu den sogenannten ökologischen Steuern und ist Teil des Gesetzes zur ökologischen Steuerreform, das im Jahr 1999 eingeführt wurde. Ziel war es, den Energieverbrauch zu reduzieren und umweltfreundliches Verhalten zu fördern.

Der Handelsverband HDE und Verbraucherschützer haben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei der Stromsteuer vor dem Bruch eines Koalitionsversprechens gewarnt. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben an Merz heißt es, die Ankündigung von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), die Stromsteuer nur für das produzierende Gewerbe zu senken, sei ein "fatales Signal" und ein schwerer Vertrauensbruch gegenüber Millionen von Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland.

Bislang keine Reduzierung geplant

Nach dem Haushaltsentwurf des Finanzministers soll eine im Koalitionsvertrag angekündigte Reduzierung der Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß erst einmal nicht kommen. Ein Sprecher Klingbeils verwies auf Haushaltszwänge. Private Haushalte sollen demnach bei der Gasspeicherumlage sowie den Netzentgelten entlastet werden.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat derweilen die Bundesregierung zu einer Entlastung der Strompreise für die gesamte Wirtschaft aufgerufen. "Es hilft uns nicht, wenn Industrie und Landwirtschaft gesenkte Strompreise haben, aber der ganze Mittelstand geht leer aus", sagte Woidke bei der Eröffnung des Brandenburger Sommerabends, dem Sommerfest der Landesregierung. "Wir brauchen Fairness - und das heißt alle Wirtschaftsbereiche. Und ich hoffe, dass die Bundesregierung über diese Fragen noch nachdenkt."

Reiche plant Konzept für Industriestrompreis

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat am Mittwoch den neuen Beihilferahmen der Europäischen Union (EU) begrüßt, der die Einführung eines durch staatliche Hilfen vergünstigten Industriestrompreises ermöglicht.

Bei Verbänden und Gewerkschaften in Deutschland stoßen die Planungen für einen Industriestrompreis auf ein geteiltes Echo. Der Zentralverband des Handwerks (ZDH) lehnte eine solche Vergünstigung generell ab. Lesen Sie hier mehr zum Widerstand gegen Reiches Pläne.

Das Wirtschaftsministerium will "ein konkretes Konzept für einen Industriestrompreis vorlegen, um die Strompreise der Unternehmen weiter schnell zu senken", teilte die CDU-Politikerin am Mittwoch mit. Im Wirtschaftsausschuss des Bundestages verwies Reiche darauf, dass die EU-Mitgliedsländer nun die Hälfte des Stromverbrauchs energieintensiver Unternehmen auf bis zu fünf Cent pro Kilowattstunde heruntersubventionieren dürften. Die EU-Kommission macht dies aber abhängig davon, dass diese Unternehmen als Gegenleistung in die Verringerung des eigenen Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) investieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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