Wegen Steuerhinterziehung vor Gericht Kunde zahlt Domina mehr als 200.000 Euro – Anklage

Eine Domina soll ihren Kunden finanziell ausgezogen haben. Vor dem Amtsgericht Karlsruhe geht es nun nicht um Lust und Schmerz, sondern um Steuerhinterziehung.
Eine Domina steht am Dienstag vor dem Amtsgericht Karlsruhe. Die 53-Jährige soll von einem devoten Kunden mehr als 200.000 Euro erhalten haben – Geld, das sie offenbar nicht komplett versteuert hat. Laut einer Sprecherin des Gerichts beläuft sich der mutmaßliche Steuerschaden auf rund 87.600 Euro. Es geht um Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuern aus dem Jahr 2019.
Die Frau habe ihren Kunden dazu gebracht, sein Sparbuch aufzulösen, einen Kredit aufzunehmen und ein gemeinsames Konto einzurichten. Auch habe er ihr seine Kreditkarte samt PIN übergeben und sogar seine Rentenversicherung gekündigt. Insgesamt habe die Angeklagte 207.110 Euro von ihm erhalten, heißt es. Der Mann sei davon ausgegangen, das Geld zurückzubekommen – wenn er bestimmte "Prüfungen" bestanden habe. Um welche Prüfungen es sich handelt, wurde nicht bekannt.
Kunde ließ sich für Domina tätowieren und piercen
Der 39-Jährige tritt in dem Prozess als Zeuge auf. Nach seinen Angaben hatte die Domina ihm auferlegt, sich tätowieren und piercen zu lassen. Zudem habe er auf Anweisung eine Vermögensaufstellung erstellt und seine Kontoauszüge übergeben.
Ob der Mann sein Geld auf anderem Wege zurückverlangt hat oder dies noch versucht, ist laut Gericht unklar. Ein Betrugsverfahren gegen die Frau ist inzwischen eingestellt worden. Der Anwalt der Angeklagten verwies auf seine Schweigepflicht.
- Nachrichtenagentur dpa
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