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Freibad verbietet Burkinis: Schwimmbad Lörrach löst Diskussionen aus


"Wahnsinn, dieser Shitstorm"
Freibad verbietet Burkinis – hitzige Diskussionen

Von t-online, lp

11.07.2025 - 10:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Frau steht im Burkini und Kopftuch in einem Freibad (Archivbild): Im Parkschwimmbad Lörrach ist das verboten.Vergrößern des Bildes
Eine Frau steht im Burkini und Kopftuch in einem Freibad (Archivbild): Im Parkschwimmbad Lörrach ist das verboten. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago-images-bilder)
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Ein Freibad in Lörrach eckt mit neuen Kleiderregeln an – und erlangt bundesweit Aufmerksamkeit. Doch so, wie einige die neuen Regeln interpretieren, waren sie offenbar gar nicht gemeint.

Seit April gelten im Freibad Lörrach und in weiteren Schwimmbädern in der Region strenge Kleiderregeln beim Baden: Frauen und Männer müssen "eng anliegende Badekleidung" tragen. Bei Frauen darf sie maximal bis Ellenbogen und Knieansatz reichen, bei Männern darf die Badehose ebenfalls die Knie nicht überdecken. Auch Burkinis, also Ganzkörper-Badeanzüge, sind damit verboten. Doch obwohl die neue Badeordnung in Lörrach schon seit Anfang April gilt, häufen sich in diesen Tagen die Diskussionen – inklusive heftiger Kritik.

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Die Grünen wollten im Stadtrat noch im Mai durchsetzen, dass zumindest Ganzkörperanzüge erlaubt bleiben – vergeblich. In dem Antrag hieß es: "Echt zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre."

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Und auch im Internet gibt es viele kritische Kommentare. Ein Nutzer kommentiert auf Facebook: "Die Stadt Lörrach spricht von Vielfalt und Offenheit und lebt gleichzeitig Ausgrenzung am Beckenrand. Wenn eine Frau aus religiösen Gründen mehr trägt als andere, ist plötzlich Schluss mit der Toleranz."

Kritik an Freibad-Regeln: "Hier wird so ein Fass aufgemacht"

Doch es gibt auch positive Reaktionen auf die neue Badeordnung in Lörrach. Eine Frau kommentiert: "Wahnsinn, dieser Shitstorm! In Frankreich trägt man in einigen Schwimmbädern nur enge Badehosen, da wird das akzeptiert und die Schwimmbäder auch besucht. Und hier wird so ein Fass aufgemacht und sich gegenseitig angepöbelt."

Viel Gutes abgewinnen kann den neuen Regeln der Polizeigewerkschafter Manuel Ostermann, der auf X einen Zusammenhang zwischen der Kleiderordnung und Sexualstraftaten von Ausländern herstellte: "Ein starkes Signal für die sexuelle Selbstbestimmung und individuelle Freiheit von Frauen. Fakt ist, überdurchschnittlich viele Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Bädern und Badestellen werden von ausländischen Tätern begangen", so Ostermann.

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Stadt Lörrach: Regeln gelten unabhängig von Religion

Doch waren tatsächlich Straftaten der Grund für die neue Badeordnung? Auf Anfrage von t-online teilt ein Stadtsprecher mit: "Die neuen Vorgaben zur Badekleidung wurden eingeführt, um die Wasserqualität zu sichern und die Hygiene in den Becken zu verbessern." Längere Badebekleidung könne mehr Schmutz ins Wasser tragen. Zudem habe sich insbesondere bei jungen Männern der Trend entwickelt, "unter der Badehose Markenunterwäsche zu tragen", so der Sprecher weiter. Zahlreiche Badegäste hätten sich über unangemessene Badebekleidung beschwert.

Von Straftaten durch Ausländer ist in der Antwort der Stadt hingegen keine Rede. "Eine Bewertung der Aussagen von Herrn Ostermann können wir aus fachlicher Sicht nicht vornehmen", heißt es. Die Regeln gelten "unabhängig von Geschlecht oder religiöser Zugehörigkeit".

Tatsächlich sei die Zahl der Beschwerden zuletzt zurückgegangen, was laut Stadt darauf hindeutet, "dass sich die Vorschriften mittlerweile gut herumgesprochen und etabliert haben".

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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