Greta Thunberg: Statue sorgt für "Greenwashing"-Vorwurf an Klimaaktivistin

An einer Universität in Großbritannien gibt es Ärger wegen einer teuren Statue der Klimaaktivistin Greta Thunberg. Studenten werfen der Hochschule "Grünfärberei" vor.

Eine britische Universität enthüllte im März 2021 eine neue Statue und sorgte damit für Empörung: Klimaaktivistin Greta Thunberg in Lebensgröße. Das Denkmal, das die Hochschule rund 27.000 Euro kostete, erhitzt auch fast zwei Jahre später noch die Gemüter. Bei Protestaktion haben Studenten der Universität von Winchester "Greenwashing" ("Grünfärberei") vorgeworfen. Davon berichteten mehrere britische Medien.

Bei einer Kundgebung auf dem Campus beschuldigten die Demonstrierenden die "oberen Ränge" der Universität, konkrete Forderungen für mehr Nachhaltigkeit zu ignorieren und stattdessen "Geld für sinnlose Statuen zu verschwenden". Mehrere Studentenvereinigungen hatten sich demnach gewünscht, dass die Universität Rindfleisch vom Speiseplan der Kantine streicht und vegane Alternativen anbietet. Zudem forderten die Studierenden energieeffizientere Gebäude.

Statue wird als "Eitelkeitsprojekt" bezeichnet

Schon als die Statue 2021 enthüllt worden war, hatte es einen Aufschrei gegeben. Kritiker bezeichneten sie als "Eitelkeitsprojekt" der Hochschule. Die damalige Präsidentin der Studentenvereinigung sagte britischen Medien, es zeige, dass die Universität bestehende Probleme wie Personalkürzungen oder die "lähmende Krise der psychischen Gesundheit unter Studenten" nicht priorisiere.

Auch waren Bewohner der Region offenbar irritiert, da die schwedische Klimaaktivistin keinerlei Verbindung zu der Gegend habe. Die Universität von Winchester liegt in der Grafschaft Hampshire an der Südküste Englands.

"Sie haben mir versprochen, dass sie sich um die Umwelt und um soziale Gerechtigkeit kümmern, aber beides hat sich in den drei Jahren, die ich hier bin, nicht erfüllt", sagte ein Student den britischen Medien.

Ein Sprecher der Universität wird mit folgender Antwort auf die Vorwürfe zitiert: "Seit vielen Jahren ist die University von Winchester führend in Fragen der Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit im Hochschulbereich, und wir freuen uns darauf, dies auch weiterhin zu sein." Diese Werte seien in allen Handlungen der Hochschule eingebettet. Man sei jederzeit bereit, mit den Studierenden über ihre Bedenken zu diskutieren.