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Niederlande | Gericht stoppt übereifrigen Samenspender


Hunderte Kinder gezeugt
Gericht stoppt übereifrigen Samenspender

Von afp
28.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Auch wenn Eltern einen Vertrag über den Verzicht auf Identität des Samenspenders abgeschlossen haben, hat das Kind trotzdem einen Auskunftsanspruch.Vergrößern des BildesSamenspenden (Symbolbild): In den Niederlanden hat ein Gericht einen Samenspender gestoppt. (Quelle: Symbolbild/ Friso Gentsch/dpa-bilder)
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In den Niederlanden gab ein Samenspender an, Vater von maximal 25 Kindern zu sein. Doch die Zahl ist um ein Vielfaches höher. Jetzt griff die Justiz ein.

Nach der Zeugung von mindestens 550 Kindern hat ein niederländisches Gericht einen übereifrigen Samenspender gestoppt. Das Gericht untersagte dem Mann am Freitag jede weitere Samenspende. Bei einem Verstoß muss er 100.000 Euro Strafe zahlen.

Eine Frau, die durch eine Samenspende des Mannes ein Kind bekam, und die Stiftung Donorkind hatten den 41-Jährigen verklagt. Weil er in Online-Netzwerken weiter seine Dienste anbot, wurde er nun im Eilverfahren verurteilt.

Samenspender log über Kinderzahl

Der Mann hatte sein Sperma an mindestens zwölf Kliniken und über Internet-Plattformen auch privat an Hunderte Paare gespendet. Die Klägerin, die ihn nach Angaben von Donorkind im Internet kennengelernt hatte, wirft ihm vor, sie über die Zahl der von ihm gezeugten Kinder getäuscht zu haben.

Er gab demnach an, Vater von maximal 25 Kindern in zwölf Familien zu sein. Mehr ist in den Niederlanden zur Vermeidung von Inzest durch zu viele Halbgeschwister nicht erlaubt.

Dem Urteil zufolge ist der Mann Vater von allein hundert Kindern, die in niederländischen Kliniken gezeugt wurden. Hinzu kommt demnach eine nicht genau bezifferbare Zahl von Kindern, die über privat organisierte Samenspenden und eine dänische Klinik gezeugt wurden, die sein Sperma an Paare in verschiedenen Ländern weitergeleitet hatte. Insgesamt hat der Mann nach Auffassung der Gerichts seit 2007 mindestens 550 bis 600 Kinder gezeugt.

Gericht spricht von bewusster Täuschung

Der Mann habe die Paare bewusst über die Zahl der von ihm gezeugten Kinder getäuscht, urteilte das Gericht in Den Haag. "All diese Eltern sind nun mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Kinder Teil eines riesigen Verwandtschaftsnetzwerkes mit Hunderten von Halbgeschwistern sind", erklärte das Gericht. Negative Folgen für die Kinder, etwa psychische Probleme aufgrund von Identitätsfragen und Angst vor Inzest, hält das Gericht für "hinreichend plausibel".

Der Fall ist nicht der erste Samenspende-Skandal in den Niederlanden. Im Jahr 2020 kam heraus, dass ein inzwischen gestorbener Gynäkologe bei der künstlichen Befruchtung von Patientinnen mindestens 17 Kinder gezeugt hatte. Er hatte sein eigenes Sperma benutzt, die Frauen aber in dem Glauben gelassen, es stamme von anonymen Spendern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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