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Umwelt-Skandal im Atlantik: Forscher orten mehr als 1.000 Fässer Atommüll


Sie wurden einfach weggeworfen
Forscher entdecken mehr als 1.000 Atommüll-Fässer im Meer

Von dpa
27.06.2025 - 17:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Tauchroboter Ulyx, mit dessen Hilfe Fachleute im Nordostatlantik nach Fässern mit Atommüll suchen (Archivbild): Mehr als 1.000 Fässer wurden bereits lokalisiert.Vergrößern des Bildes
Der Tauchroboter Ulyx, mit dessen Hilfe Fachleute im Nordostatlantik nach Fässern mit Atommüll suchen (Archivbild): Mehr als 1.000 Fässer wurden bereits lokalisiert. (Quelle: Flotte Océanographique Française/dpa/dpa)
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Ein Forschungsschiff ortet Atommüll-Fässer auf dem Meeresgrund – Relikte aus einer Zeit, in der der Ozean als Müllkippe galt. Tritt gefährliche Strahlung schon seit Jahren aus?

Forscher haben bei einer Expedition im Nordostatlantik mehr als 1.000 Atommüll-Fässer gefunden. Das teilte eine Sprecherin der französischen Forschungsorganisation CNRS mit.

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Das internationale Forschungsteam war Mitte Juni im französischen Brest an Bord des Forschungsschiffs "L'Atalante" gestartet. Ziel: eine riesige Tiefseeregion westlich von Europa. Dort sollen zwischen 1950 und 1980 zahlreiche Staaten radioaktive Abfälle entsorgt haben – meist in bis zu 5.000 Metern Tiefe.

Inzwischen hat das Team über 1.000 Fässer geortet. Unterstützt werden die Wissenschaftler von einem Tauchroboter namens Ulyx, der mit 3D-Kamera und Sonarsystem ausgestattet ist.

Das Team will nicht nur eine genaue Karte der Fundorte erstellen. Es werden auch Wasserproben, Bodenproben und Meerestiere untersucht – um mögliche Auswirkungen auf das Ökosystem besser zu verstehen.

Atomabfall wurde einfach ins Meer gekippt

Die Ozeane galten damals als einfache Lösung für ein gefährliches Problem: Atommüll, der bei Industrie und Forschung anfiel, wurde auf hoher See entsorgt – weit weg von Siedlungen. Über das Leben in den Tiefen wusste man wenig, die Risiken wurden unterschätzt.

Erst 1993 wurde das Entsorgen von Atommüll im Meer verboten. Allein im Nordostatlantik sollen mindestens 200.000 Fässer liegen.

Doch wo genau die Fässer liegen, in welchem Zustand sie sind und ob Radioaktivität austritt, ist bislang weitgehend unklar. Projektleiter Patrick Chardon geht davon aus, dass die Strahlung vieler Fässer nach 300 bis 400 Jahren weitgehend abgeklungen sein dürfte. Allerdings seien die Behälter damals nicht so gebaut worden, dass sie dauerhaft abdichten. Es sei gut möglich, dass radioaktive Stoffe schon seit Jahren austreten.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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