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Wärmste Woche jemals gemessen: Es könnte bald noch heißer werden


Nach wärmster Woche jemals
Forscher: Heißeste Phase noch nicht erreicht

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0260824719Vergrößern des BildesEs wird immer heißer: Die Temperaturen haben einen weiteren Rekord erreicht. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO)
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In den vergangenen Tagen brach ein globaler Temperaturrekord den nächsten. Dabei ist die Rekordphase des Jahres noch gar nicht erreicht.

Die durchschnittliche globale Temperatur lag vorläufigen Daten von US-Wissenschaftlern zufolge nun schon fünf Tage in Folge über dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2016. Der bisher heißeste erfasste Tag weltweit war demnach der Donnerstag (6. Juli) mit 17,23 Grad. Auch am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag lag die durchschnittliche globale Temperatur der Plattform "Climate Reanalyzer" zufolge jeweils über 17 Grad.

Insgesamt sei die Woche die wärmste gewesen, die jemals registriert worden sei, teilten die Forscher mit. Der vorherige Tagesrekord der bis 1979 zurückreichenden "Climate Reanalyzer"-Daten der University of Maine lag bei 16,92 Grad am 13. und 14. August 2016, im Juli 2022 war der Wert erneut erreicht worden.

Weitere Rekorde in den nächsten Wochen seien durchaus möglich, erklärte Helge Gößling vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. Im Jahresverlauf würden typischerweise etwa Ende Juli die höchsten Werte erreicht, da dann die großen Landmassen der nördlichen Hemisphäre besonders aufgeheizt seien. "Bis dahin könnten die Rekorde der letzten Tage noch übertroffen werden."

Erhöhtes Hintergrundniveau

Einfluss auf die aktuelle Entwicklung haben Experten zufolge anhaltend außergewöhnlich hohe Temperaturen an der Meeresoberfläche des Nordatlantiks und anderer Meeresregionen. Das führe dazu, dass die oberflächennahen Lufttemperaturen über Ozean und Kontinenten um ein erhöhtes Hintergrundniveau schwankten, erläuterte Gößling. Das wiederum erhöhe die Wahrscheinlichkeit für neue Temperaturrekorde, sowohl täglich und monatlich als auch jährlich. "Solange wir uns auf einem so hohen Hintergrundniveau befinden, müssen wir mit neuen Rekorden rechnen."

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Generell sei wenig überraschend, wenn es immer häufiger immer höhere Temperaturrekorde gebe. "Während die globale Erwärmung zunächst moderat von Jahrzehnt zu Jahrzehnt angestiegen ist, hat die Geschwindigkeit der Änderung allmählich zugenommen", so Gößling. Mit neuen Rekorden sei daher immer häufiger zu rechnen.

Erst am Donnerstag hatte der EU-Klimawandeldienst Copernicus gemeldet, dass der Juni der weltweit wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 gewesen sei. Im tropischen Pazifik herrschen zudem erstmals seit mehreren Jahren wieder El-Niño-Bedingungen, wie die Weltwetterorganisation (WMO) kürzlich mitteilte. Das natürliche Wetterphänomen kann die im Zuge der Klimakrise ohnehin stetig steigenden Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben – das Rekordjahr 2016 zum Beispiel war ein El-Niño-Jahr.

"El Niño dürfte bereits jetzt einen deutlichen Anteil an den global gemittelten Temperaturrekorden haben", sagte Gößling. "Da die Wärme des Ozeans ein längeres Gedächtnis hat und sich El Niño wahrscheinlich weiter ausbilden wird, können wir davon ausgehen, dass die zweite Jahreshälfte global gesehen warm bleibt."

Beobachtungsdaten und Wettermodelle

Typischerweise würden neue globale Wärmerekorde der jährlichen Oberflächentemperatur erst im zweiten Jahr eines El-Niño-Ereignisses erreicht. "Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird es jedoch immer wahrscheinlicher, dass der letzte Rekord von 2016 bereits 2023 eingestellt werden könnte – trotz der moderaten Bedingungen am Ende einer längeren La-Niña-Phase zu Beginn des Jahres."

Bei den Auswertungen von "Climate Reanalyzer" handelt es sich um sogenannte Reanalysen. "Reanalysen sind eine Kombination aus Beobachtungsdaten – Satellitendaten, Wetterballons, Wetterstationen und eine Reihe weiterer Messungen – und Wettermodellen", erklärte AWI-Forscher Gößling.

Aufgrund von Unterschieden bei der Dateneinspeisung und der verwendeten Modelle könnten die Datensätze lokal und kurzfristig spürbar voneinander abweichen – je größer die betrachteten Gebiete seien, desto kleiner würden die Unterschiede aber typischerweise. "Bei der global gemittelten Temperaturanomalie sind Unterschiede meist sehr klein."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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