Panorama Türkei: Mann stirbt nach spektakulärer Transplantation
In der Türkei ist erneut ein Patient nach einer spektakulären Gliedmaßen-Transplantation gestorben. Atilla Kavdir starb nach Komplikationen im Anschluss an eine drei Monate zurückliegende Operation, berichtete der türkische Nachrichtensender NTV.
Der Fall dürfte die Kritik an ehrgeizigen Transplantationsspezialisten in der Türkei weiter verstärken. Erst im Februar war bereits ein anderer Patient nach einer ähnlichen Operation gestorben. Das Gesundheitsministerium entzog daraufhin einer Klinik in Ankara die Genehmigung für Transplantationen.
Patient erhielt zwei Arme und ein Bein
Kavdir, der als Kind bei einem Stromunfall verstümmelt worden war, hatte im Januar in der Universitätsklinik im südtürkischen Antalya zwei Arme und ein Bein erhalten. Unmittelbar nach der Operation musste das Bein wieder amputiert werden.
Kavdir wurde später entlassen, kehrte aber kürzlich wegen auftretender Komplikationen ins Krankenhaus zurück. Vor drei Tagen wurde er in Antalya auf die Intensivstation verlegt, wo er in der Nacht zum Freitag starb.
Die Ärzte in Antalya hatten im Januar mit der ersten erfolgreichen Gesichtstransplantation in der Türkei für Schlagzeilen gesorgt. Kritiker werfen den Ärzten in Antalya und Ankara vor, sich mit spektakulären Transplantationen einen Konkurrenzkampf auf dem Rücken der Patienten zu liefern.