Arktische Eisfläche schrumpft Nordpol schon 2100 völlig eisfrei
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird die Arktis alljährlich im September wohl völlig eisfrei sein. Das berichtet Julien Boé von der Universität von Kalifornien in Los Angeles in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Nature Geoscience".
Boé und seine Mitarbeiter untersuchten eine Reihe von Simulationen der Eisfläche auf der Basis von 18 verschiedenen Klimamodellen. Die Modellrechnungen stimmten weitgehend mit dem beobachteten Rückgang des arktischen Meereises überein. Von 1979 bis 2006 habe sich das Eis im Nordpolargebiet bereits um fast 25 Prozent verringert - gemessen im jeweils wärmsten Monat des Jahres in dieser Region, dem September.
Tempo des Eisrückgangs unterschätzt
Unter zusätzlicher Berücksichtigung neuer Satellitendaten zieht Boé den Schluss, dass schon am Ende des Jahrhunderts mit dem vollständigen Verlust des Eises im Polarmeer im September gerechnet werden muss. Bisherige Berechnungen hätten die Geschwindigkeit, mit der das Eis verschwindet, deutlich unterschätzt, schreibt der Wissenschaftler.
Keineswegs bloß natürliche Schwankungen
Die Ausdehnung der Eisfläche in der Arktis schwankt im Jahresverlauf. Jeweils im September, dem sommerlichsten Monat am Nordpol, schrumpft sie auf das natürliche Jahrestief. Die Messungen zeigen jedoch, dass die Ausdehnung - ungeachtet dieser natürlichen Schwankungen - in rasantem Tempo auf Rekordtiefstwerte zurückgeht.
Quelle: dpa