Studie zur CO2-Emission: McKinsey hält Reduktion um 30 Prozent für möglich

Der Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland lässt sich laut einer Studie bis 2020 um etwa 30 Prozent verringern. Das sei zwar ein ehrgeiziges Ziel. Doch zwei Drittel der Maßnahmen könnten mit bekannter und weitgehend serienreifer Technik realisiert werden.

Mehr als 40 Prozent weniger Emissionen bis 2020 seien jedoch nur möglich, wenn es zu einer Verlängerung der Atommeiler-Laufzeiten und bis 2030 zu einer Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CO2) aus Kohlekraftwerken käme, heißt es in der vom Bundesverband der Deutschen Industrie in Auftrag gegebenen Studie.

Greenpeace fordert Abschaltung

Statt einer Aufrüstung von Kohlekraftwerken fordern Umweltverbände dagegen die Kraftwerke abzuschalten. Die Organisation Greenpeace beispielsweise fordert einen endgültigen Ausstieg aus der Nutzung von Kohle und Öl bis zum Jahr 2050. Nach einhelliger Aussage von Klimaforschern sei die Situation durch die Treibhausgase noch bedrohlicher als bislang angenommen, erklärte die Umweltschutzorganisation. "Weltweit muss der Ausstoß bis zur Mitte des Jahrhunderts fast bis auf Null zurückgehen", sagt Greenpeace.

UN-Klimaverhandlungen stehen an

In Bonn beginnen am Donnerstag die internationalen UN-Klimaverhandlungen. Unterhändler aus über 100 Staaten beraten, welche Maßnahmen zum Schutz des Klimas die Staats- und Regierungschefs auf der großen Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen beschließen sollen. Deutschland hatte bereits zugesagt, die Produktion von schädlichen Treibhausgasen um mindestens 30 Prozent zu senken. Sogar eine Verringerung um 40 Prozent wäre denkbar, wenn sich weitere große Länder mit hohem CO2-Ausstoß daran verbindlich beteiligen würden.

Quelle: dpa, uwe