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Besonderes Wetterphänomen: Gefährliche Rotorwinde fegen über die Voralpen


Besonderes Wetterphänomen
Gefährliche Rotorwinde fegen über die Voralpen

Von wetter-info
Aktualisiert am 04.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Warnsignale am Himmel: Föhnwolken über den AlpenVergrößern des BildesWarnsignale am Himmel: Föhnwolken über den Alpen (Quelle: picturealliance/Franz Prinz/picturedesk.com/dpa)
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An den Alpen sorgt ein besonderes Wetterphänomen bis Mittwoch für große Unruhe: Föhn jagt in Orkanstärke über die Gipfel und lässt auf deutscher Seite sogenannte Rotorwinde entstehen. Die fegen dann in entgegengesetzter Windrichtung über das Alpenvorland und die Seen, warnte Andreas Wagner von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info. Noch gefährlicher wird es aber in den Südalpen.

"Das ist eine regionale Besonderheit", erklärte Wagner: Die Luft strömt auf italienischer Seite an das Bergmassiv (Luv), wird zum Aufsteigen gezwungen und immer schneller. Auf den Gipfeln erreicht der Sturm dann Windgeschwindigkeiten von 120 bis 180 Kilometer pro Stunde - Orkanstärke also.

Auf der dem Sturm abgewandten Seite in Deutschland (Lee) entsteht unterhalb des Luftstroms ein Unterdruck. Dieser reißt die bodennahe Luft an den Alpen zunächst fast vertikal nach oben. Dort angekommen wird sie umgelenkt und stürzt in einem Bogen bodennah zurück an die Alpen - also in umgekehrter Richtung. "Da entstehen regelrechte Wirbel", sagte Wagner.

Vorsicht an den Bayerischen Alpen

Betroffen sind am Montag vor allem die Bayerischen Voralpen und der Bodenseeraum. Hier drohen Sturmböen der Stärke 9 und 10. Tückisch: Bei oft strahlendblauem Himmel und Sonnenschein rechnet niemand damit - auch nicht der Hobbykapitän auf dem Wasser.

Unter Umständen kann der Föhn auch von Süden bis in die Täler durchbrechen oder über den Alpenrhein bis zum Bodensee nach Lindau und Bregenz heranpreschen. Dann erwartet Wagner sogar schwere Sturmböen kommen.

Einen Hinweis auf die Sturmgefahr können sogenannte Lenticularis-Wolken geben: Das sind charakteristische Wolkenfetzen, die der Form nach aussehen wie große Fische. "Norddeutsch werden die auch Föhnfische genannt", so Wagner.

Überhaupt sollte man die Alpen in den kommenden Tagen meiden: In dem Föhnorkan ist auch die Gefahr von Steinschlägen sehr groß. "Das ist definitiv kein Wanderwetter", prophezeit Wagner.

Erdrutsche und Überschwemmungen

Besonders schlimm erwischt es aber unsere Nachbarn in den Südalpen: Auf der italienischen, französischen und Schweizer Seite sorgt die starke Anströmung feucht-warmer Luft für verbreitet sintflutartige Regenfälle. "Das sieht sehr heftig aus", befürchtet Wagner.

"300 bis 400 Liter Regen in den kommenden 48 Stunde sind durchaus möglich", sagte Wagner. Dann drohen schlimme Überschwemmungen und Erdrutsche, befürchtet der Experte. Die Unwettergefahr ist dort sehr groß. "Bis hinunter zum Mittelmeer kann es wirklich haarig werden", sagte der Meteorologe.

"Der Höhepunkt des Unwetters wird am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch erreicht", sagte Wagner. Bis dahin sollte man nicht über Wandern, Klettern oder Bootausflüge nachdenken.

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