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RKI stellt Bedingungen für weitere Corona-Lockerungen: "Jetzt nicht nachlassen"


"Jetzt nicht nachlassen"
RKI erwartet keinen Sommer-Effekt bei Corona-Infektionen

Von dpa, reuters, sje

Aktualisiert am 24.04.2020Lesedauer: 2 Min.
Prof. Dr. Lars Schaade: Der Vizepräsident des RKI forderte die Menschen auf, jetzt nicht nachzulassen.Vergrößern des BildesProf. Dr. Lars Schaade: Der Vizepräsident des RKI forderte die Menschen auf, jetzt nicht nachzulassen. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/reuters)
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In einer Pressekonferenz hat das Robert Koch-Institut davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen zu schnell aufzuheben. Damit sich das Virus nicht wieder schneller ausbreitet, dürfe es jetzt keinen "Erdrutsch" geben.

Nach ersten Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie hat das Robert Koch-Institut (RKI) vor Nachlässigkeit gewarnt. Dass Deutschland bisher relativ gut durch die Epidemie gekommen sei, sei den frühzeitig getroffenen Eindämmungsmaßnahmen zu verdanken. "Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden", sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. Die Lockerungen dürften nun nicht zu einem "Erdrutsch" an weiteren Lockerungen führen.


Die Reproduktionszahl werde weiter auf 0,9 geschätzt, sagte Schaade. Im Mittel stecke fast jeder Infizierte einen anderen Menschen an. Die Herausforderung sei, diesen Wert weiter unter 1 zu halten. Je weiter der Wert sinke, desto besser. In manchen Regionen, etwa wo es große Ausbrüche in Heimen gebe, sei die Zahl höher als 1.

Lockerungen erst bei wenigen Hundert Neuinfektionen pro Tag

Auch angesichts der Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter könne es erst bei deutlich gesunkenen Infektionszahlen über die Aufhebung von Einschränkungen nachgedacht werden: Die Fälle müssten auf wenige Hundert pro Tag sinken, bevor man über weitere oder weitgehende Lockerungen reden könne. Derzeit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch bei um die 2.000.

Wenn Menschen wieder mehr enge Kontakte hätten, drohten auch wieder mehr Ansteckungen, sagte Schaade. Wie schnell es gehen könne, dass die Lage nicht mehr beherrschbar ist und die Kliniken überlastet sind, habe man in anderen Ländern gesehen.

Schaade: Jeden Atemwegsinfekt testen

Daher sei es "besonders wichtig", Corona-Erkrankungen schon bei schwachen Symptomen zu erkennen, betonte Schaade. "Wir empfehlen dringend, dass jeder mit einem Atemwegsinfekt, ob Husten oder Fieber, auch getestet werden sollte." Die Tests seien nicht mehr an die Bedingung geknüpft, dass es ausreichend Testkapazitäten gebe. Zum einen gebe es mehr Testkapazitäten, zudem sei die Erkältungssaison vorbei, und es seien "mehr Treffer" zu Covid-19-Erkrankungen zu erwarten.

Masken als "zusätzliche Maßnahme" empfohlen

Schaade appellierte erneut an die Menschen, sich weiter an die Maßnahmen zu halten. Als "zusätzliche Maßnahme" empfiehlt das RKI das Tragen einer Schutzmaske in der Öffentlichkeit. Die sogenannten Community-Masken könnten "eine gewisse Verminderung der Virus-Ausscheidung bewirken", sagte der RKI-Vizepräsident. Dies sei zwar "nicht hundertprozentig", man verspreche sich aber "einen gewissen Effekt" davon, wie das in asiatischen Staaten zu beobachten gewesen sei. Den Träger könne die Maske vor einer Infektion nicht schützen.

Zur Saisonalität kann das RKI kann aktuell noch keine Zahlen geben. Man könne aktuell noch nicht sagen, ob sich die Infektionen im Sommer abschwächen, erklärt Schaade. "Ganz groß wird dieser Effekt nicht sein, wenn er denn überhaupt da ist. Es ist zwar eine Hoffnung, aber darauf kann man sich nicht verlassen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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