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Corona: Virologe Drosten plädiert weiter für Abstandsregeln – auch draußen


Virologe warnt
Verschiebungen bei Hauptinfizierten bereiten Drosten Sorgen

Von t-online, ds

Aktualisiert am 03.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten ei einer Pressekonferenz: Der Virologe mahnt, das Abstandsgebot weiter einzuhalten.Vergrößern des BildesChristian Drosten ei einer Pressekonferenz: Der Virologe mahnt, das Abstandsgebot weiter einzuhalten. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Infektionszahlen in Deutschland bleiben niedrig und doch gibt es Veränderungen. Inzwischen sind immer mehr jüngere Menschen vom Coronavirus betroffen, sagt der Virologe Christian Drosten in seinem Podcast.

Der Berliner Virologe Christan Drosten warnt davor, die Coronavirus-Pandemie angesichts der niedrigen Neuinfektionen nicht mehr ernst zu nehmen. Besonders das Abstandsgebot müsse weiterhin gelten, auch im Freien, betont der Chef-Virologe der Charité. "Wir erwarten nach all den Lockerungen intuitiv, dass die Fälle zunehmen müssten", erklärte Drosten in seinem aktuellen NDR-Podcast "Coronavirus-Update". Dies sei aber momentan nicht der Fall.

Drosten führt das vor allem auf das "Erlernen von bestimmten Maßnahmen in der gesamten Bevölkerung und das sich durchsetzende Tragen von Masken" zurück. Dazu komme die Erkenntnis, dass sich die Erkrankung insbesondere durch große Menschenansammlungen verbreitet habe – Veranstaltungen ohne Teilnehmerbeschränkung sind aber bereits seit etlichen Wochen verboten.


Auch in der Diskussion um Schulöffnungen bezog der Virologe Stellung. Zwar seien Schulen ebenfalls eine Menschenansammlung, so Drosten – allerdings eine gesellschaftlich wichtige. "Das ist eine Situation, in der wir nicht mehr sagen können, dann vermeiden wir das eben." Vielmehr müsse man nun dazu übergehen, den Schulalltag zu managen.

Besorgt zeigt sich Drosten angesichts einer Verschiebung der Hauptinfizierten in die Altersklassen der 20- bis 30-Jährigen und der zehn bis 19-Jährigen. Zwischen der 12. und 21. Kalenderwoche hätten sich – trotz Schulschließungen – diese Zahlen fast verdoppelt. Zudem könnten sich Abstandsregeln in Schulen nicht umsetzen lassen. Dies müsse bedacht werden, wenn die Schulen nun wieder geöffnet werden sollen.

Drosten: Infizierte müssen sofort isoliert werden

Nach mehreren lokalen Corona-Ausbrüchen in Deutschland erinnerte Drosten daran, Infizierte schnellstmöglich aufzuspüren und dann gesamte Gruppen zu isolieren. Besonders die Nachverfolgung der Corona-Infektionen nach mehreren Familienfeiern in Göttingen sei nun "wirklich Detektivarbeit für die Gesundheitsämter". In Zukunft müssten proaktiv durch "schlaue Diagnostik" die symptomatischen Mitglieder der Gruppe gefunden werden.

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Drosten appelliert, dass dies nicht allein Aufgabe der Gesundheitsämter sei: "Wir müssen uns klarmachen, dass wenn ich Symptome habe, ich mich auch sofort melde. Und wenn ich Symptome bekomme und weiß, dass ich vorher in einem Cluster gewesen bin, dass ich mich dann umso aktiver melde."

Abstandsgebot weiter relevant – auch draußen

Trotz geringer Infektionswerte in Deutschland müsse das Abstandsgebot weiter ernst genommen werden. "Wo immer es umgesetzt werden kann – selbst draußen", so der Virologe. Zu den Corona-Partys am Pfingstwochenende sagte Drosten: "Wir müssen uns klarmachen, dass wir die Infektionen erst mit einer Latenz sehen. Es dauert eben doch, bis jemand Symptome hat und auch zur Testung geht." In die Statistik fließe das erst mit Verzögerung ein.

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