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Am Stadtrand von Hannover - Fall Maddie: Polizei beendet Grabungen in Kleingarten


Fall Maddie: Polizei beendet Grabungen in Kleingarten

Von dpa
Aktualisiert am 29.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Zwei Tage lang haben Polizisten die Kleingarten-Parzelle bei Hannover durchsucht.Vergrâßern des BildesZwei Tage lang haben Polizisten die Kleingarten-Parzelle bei Hannover durchsucht. Ob etwas gefunden wurde, ist nicht bekannt. (Quelle: Peter Steffen/dpa./dpa)
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Hannover (dpa) - Im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Britin Madeleine McCann ist die Polizeiaktion in einem Kleingarten am Stadtrand von Hannover beendet worden. Ob etwas gefunden wurde, blieb zunΓ€chst unklar.

Zwei Tage lang haben Polizisten auf dem Grundstück das Erdreich mit Spaten und Harken durchkÀmmt. Auch ein kleiner Bagger, eine Mini-Raupe und eine Drohne kamen zum Einsatz. Am Abend sagte ein Polizist am Ort, die Aktion sei beendet. Daraufhin wurden auch die SichtschutzwÀnde zur Straße abgebaut.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte zu Beginn des Einsatzes lediglich bestΓ€tigt, dass die Grabungen im Zusammenhang mit den Mordermittlungen gegen einen 43-jΓ€hrigen Deutschen stehen.

Der Mann soll die dreijΓ€hrige Britin 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve entfΓΌhrt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind tot ist. Nach Madeleines Verschwinden lebte der VerdΓ€chtige in Hannover - Medienberichten zufolge wohnte er in einem Kleinbus und arbeitete in einer Werkstatt nicht weit von dem jetzt durchsuchten Kleingarten entfernt.

Der VerdÀchtige sitzt derzeit in Kiel wegen anderer Delikte in Haft. Die Ermittler geben nicht bekannt, welche Verbindungen er zu der Kleingarten-Parzelle in Seelze-Letter, kurz hinter der Stadtgrenze von Hannover, hatte. Sie Àußern sich auch nicht dazu, was genau sie auf dem Grundstück suchten.

Bereits am Dienstag waren Fundamente - womâglich einer Gartenhütte - weggebaggert worden. Ein Spürhund kam laut "Hannoverscher Allgemeinen Zeitung" in einem Hohlraum unter der alten Bodenplatte zum Einsatz. Gibt es einen "geheimen Keller", wie die "Bild"-Zeitung schreibt? Julia Meyer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig, sagte der dpa: "Wir kommentieren die laufenden Maßnahmen zum Schutz der Ermittlungen nicht."

In einer anderen Sache war die Polizei schon einmal auf einem GrundstΓΌck des Mannes fΓΌndig geworden. Nach Medienberichten hatten Fahnder Anfang 2016 auf dem GelΓ€nde einer alten Kistenfabrik bei Magdeburg, die dem mehrfach verurteilten SexualstraftΓ€ter gehΓΆrte, in einer Grube Speichermedien mit Missbrauchsbildern von Kindern entdeckt.

Der VerdÀchtige Àußert sich laut seinem Verteidiger nicht zu dem Vorwurf, Madeleine McCann entführt und ermordet zu haben. Das Landgericht Braunschweig hat ihn Ende 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Demnach hatte er 2005 in Praia da Luz - dem spÀteren Entführungsort von Madeleine - eine damals 72-jÀhrige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskrÀftig.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist für den Fall zustÀndig, weil der Beschuldigte in der Stadt seinen letzten deutschen Wohnsitz hatte. Dort besaß er von Oktober 2013 bis April 2016 einen Kleingarten. "Eigentlich war er unauffÀllig, er war immer freundlich und hat seine Gartenarbeit gemacht", sagte der Vorsitzende des Gartenvereins Kennelblick, Jürgen Krumstroh, der dpa. "Ich war geschockt, als ich bei der neuen Fahndung nach Maddie im Frühjahr auf einmal sein Bild gesehen habe."

Seltsam sei nur sein Abschied aus der Gartenkolonie gewesen. "Er hat mir nachmittags die Kündigung gebracht, ist in seinen vollgepackten, randvollen Kleinwagen gestiegen, und danach habe ich nie wieder was von ihm gehârt." Über den Braunschweiger Kleingarten hatte zunÀchst die "Braunschweiger Zeitung" berichtet. Die Staatsanwaltschaft Àußerte sich nicht dazu, ob Durchsuchungen auch in anderen KleingÀrten geplant seien.

Am Mittwochabend erinnerte nichts mehr an den zweitÀgigen Polizeieinsatz auf der Kleingarten-Parzelle. Der sandige Boden war durchgeharkt, Mülltüten hatten die Polizisten mitgenommen. Das Grundstück, auf dem gegraben wurde, liegt zwischen einer Bundesstraße und einem Kanal.

Wie der PΓ€chter der Nachbarparzelle der Deutschen Presse-Agentur sagte, war das GrundstΓΌck zuletzt unbenutzt. Es befand sich kein Gartenhaus mehr darauf, auf dem GelΓ€nde wuchsen BrombeerbΓΌsche und ein Kirschbaum. Vor Start der Arbeiten hatte die Polizei den Baum fΓ€llen und Buschwerk entfernen lassen. In den zwei Jahren, in denen er seine Parzelle nutze, habe er auf dem NachbargrundstΓΌck niemanden gesehen, sagte der PΓ€chter.

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