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Coronavirus in den USA: Führte Tagung in Boston zu 20.000 Infektionen?


Mögliches Superspreading-Event
Führte Tagung in Boston zu 20.000 Corona-Infektionen?

Von t-online, dru

Aktualisiert am 27.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Blick auf die Skyline von Boston: Eine Biotech-Tagung wird von US-Forschern als möglicher "Superspreading"-Event betrachtet.Vergrößern des BildesBlick auf die Skyline von Boston: Eine Biotech-Tagung wird von US-Forschern als möglicher "Superspreading"-Event betrachtet. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Gingen von einem einzigen Event mit wenigen hundert Teilnehmern Zehntausende Corona-Infektionen aus? US-Forscher nehmen das an. In einer Studie spielt der Vorfall in Boston eine zentrale Rolle.

Virologen haben während der Corona-Pandemie immer wieder auf die Bedeutung sogenannter "Superspreader"-Events hingewiesen. Das sind Ereignisse, bei denen sich zahlreiche Menschen infizieren, und die sehr viele Folgefälle nach sich ziehen. Einen besonders heftigen Vorfall dieser Art wollen nun US-Forscher gefunden haben. Sie nehmen an, dass sich auf ihn allein bis zu 20.000 Infektionen zurückführen lassen.

Die Rede ist von einem Fachkongress in Boston im US-Staat Massachusetts. Ende Februar, also noch ganz am Anfang der Pandemie, versammelten sich 200 Menschen aus aller Welt in der Ostküsten-Metropole, um sich über das Thema Biotech auszutauschen. Damals trug noch niemand Maske, Abstandsregeln gab es nicht. Die USA wie die meisten Regionen der Welt begannen seinerzeit gerade mal zu begreifen, dass da eine große Gefahr auf sie zukam.

Die Forscher des Massachusetts Institute of Technology und der Universität Harvard konnten bislang 90 positive Fälle unmittelbar mit dem Kongress in Verbindung bringen. Es handelt sich um Teilnehmer, Dienstleister wie auch Kontaktpersonen. Doch die Wissenschaftler nehmen an, dass das nur ein kleiner Ausschnitt ist, und der Kongress für das Infektionsgeschehen in der Region eine immens wichtige Rolle gespielt haben könnte.

Forscher analysierten Hunderte Genproben

Ihre Annahmen beruhen auf der Analyse Hunderter Genproben des Virus, die sie von Einwohnern in und um die Stadt genommen haben. Von den insgesamt 772 Proben wurden demnach rund 80 Fälle aus dem Ausland oder andernorts in den USA in die Region um Boston eingeführt – und Hunderte Fälle konnten mit anderen großen Ausbrüchen wie unter anderem bei der Konferenz in Verbindung gebracht werden. Die Forscher schlussfolgern deshalb, dass insgesamt schätzungsweise 20.000 Infektionen auf die Tagung zurückzuführen sein könnten.

"Viele Faktoren haben die Konferenz unglücklicherweise zu einem perfekten Sturm gemacht", sagte der Forscher Bronwyn MacInnis dem US-Sender CNN und hob dabei den Zeitpunkt der Tagung hervor: "Damals begannen wir gerade, die unmittelbare Bedrohung durch Covid-19 zu Hause zu begreifen – wenn die Tagung eine Woche später gewesen wäre, wäre sie wahrscheinlich abgesagt worden." Ein Grund für die möglicherweise hohe Nummer an Fällen in Verbindung mit dem Event sei, dass die Teilnehmer aus aller Welt kamen und die Infektion später unwissend mit sich zurück nach Hause geschleppt haben könnten.

Verwendete Quellen
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