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Verstoß gegen Corona-Impfplan: Landkreis zieht Polizisten bei der Impfung vor


Verstoß gegen Corona-Impfplan
Landkreis zieht Polizisten bei der Impfung vor

Von dpa
Aktualisiert am 04.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Zwei Polizeibeamte im Einsatz: 320 Polizisten wurden in Stendal in der Impf-Reihenfolge vorgezogen (Symbolbild).Vergrößern des BildesZwei Polizeibeamte im Einsatz: 320 Polizisten wurden in Stendal in der Impf-Reihenfolge vorgezogen (Symbolbild). (Quelle: Tim Oelbermann/imago-images-bilder)
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Der Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt hat sich über den Corona-Impfplan hinweggesetzt. Hunderte Polizeibeamte wurden in der Impf-Reihenfolge vorgezogen. Andere müssen dafür nun länger auf ihre Impfung warten.

Der Landkreis Stendal hat auf eigene Faust und gegen die Vorgaben aus dem Impfplan 320 Polizisten bei der Corona-Schutzimpfung bevorzugt. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bestätigte den Vorgang am Donnerstag im Landtag auf Anfrage des Linken-Politikers Wulf Gallert. Sie zeigte sich verärgert und kündigte an, den Landkreis für die nicht abgesprochene Aktion zu ermahnen.

Polizeibeamte gehören, sofern sie nicht schwer krank oder in einem fortgeschrittenen Alter sind, nicht zur ersten, sondern zur zweiten Prioritätsgruppe im Impfplan. Sie dürfen damit erst geimpft werden, wenn die Älteren, Schwerkranken und das medizinische Personal – die Gruppe eins – vollständig versorgt ist. Die Impfverordnung und diese darin festgelegte Reihenfolge sei "keine Empfehlung", betonte Grimm-Benne.

Abgezwackt von der Zweit-Impfung für andere

Auch der Landkreis bestätigte den Vorgang. Es habe sich um einen Test für das Szenario gehandelt, dass plötzlich jenseits von Impfzentren und Pflegeheimen viele Menschen geimpft werden müssten, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. So etwas könne man "nicht am Schreibtisch" planen. Ein Testlauf, in dem nur die Abläufe vor und nach dem Piks, nicht aber die Impfung selbst geprobt werden, wäre nicht realistisch genug gewesen.

Den Impfstoff zwackte der Landkreis demnach aus der Reserve ab, die er eigentlich für die Zweitimpfungen bereits geimpfter Menschen vorhalten müsste. Der solle wieder aufgefüllt werden, sobald die Polizisten im Impfplan an der Reihe sind, sagte der Sprecher.

Medizinisches Personal auf der Wartebank

Der Kreis habe für den Probelauf Polizisten ausgewählt, da diese kurzfristig in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestanden hätten. Außerdem habe man sich gedacht, wenn man schon einen solchen Test mache, könnten auch diejenigen davon profitieren, "die uns schützen", sagte der Sprecher. Zahlreiche Pflegerinnen und weiteres medizinisches Personal, die der Landkreis laut Impfverordnung vorher hätte impfen müssen, warten in Sachsen-Anhalt noch auf ihren Termin.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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