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Mysteriöse Epidemie von Hirntumoren an Schule in US-Kleinstadt – "Ziemlich verstörend"


"Ziemlich verstörend"
Mysteriöse Epidemie von Hirntumoren in US-Kleinstadt

Von t-online, mk

Aktualisiert am 05.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Friedhof im US-Staat New Jersey: In der Stadt Colonia ist die Sorge seit Entdeckung der Tumor-Epidemie groß. (Symbolfoto)Vergrößern des BildesFriedhof im US-Staat New Jersey: In der Stadt Colonia ist die Sorge seit Entdeckung der Tumor-Epidemie groß. (Symbolfoto) (Quelle: imago-images-bilder)
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Eine unerklärliche Häufung seltener Hirntumore beschäftigt die Menschen in der US-Kleinstadt Colonia. Mehr als 100 Fälle zählen die Behörden. Die einzige Gemeinsamkeit: Sie alle besuchten dieselbe Schule.

Al Lupiano erhielt seine Diagnose schon vor 20 Jahren: In seinem Hirn hatte sich ein Tumor gebildet. Lupiano erholte sich von der Krebserkrankung, doch dann wurden auch bei seiner Frau und seiner Schwester Hirntumore festgestellt. Als seine Schwester dem Krebs erlag, startete der Umweltwissenschaftler eine Umfrage auf Facebook: Hatten womöglich noch andere Bewohner von Colonia im US-Staat New Jersey Tumore entwickelt? Die Rückmeldungen auf Lupianos Umfragen offenbarten ein medizinisches Mysterium, das die Gesundheitsbehörden bislang nicht erklären können.

In kurzer Zeit meldeten sich mehr als 100 Menschen aus Colonia, die ebenfalls Hirntumore entwickelt hatten. Unter den diagnostizierten Tumoren waren aggressive Formen wie Glioblastome, die fast immer tödlich verlaufen, aber auch weniger aggressive Varianten wie Meningeome, Hämangioblastome und Akustikusneurinome. Die erkrankten Personen wiesen eine Gemeinsamkeit auf: Sie alle hatten zwischen 1975 und 2014 die örtliche Highschool besucht oder dort gearbeitet.

Fachleute untersuchen Highschool von Colonia

Mehrere Absolventen der Schule sind in der Zwischenzeit an Hirntumoren gestorben, unter ihnen auch die Schwester und die Schwägerin von Jason Wisinski. Sie litten an derselben Art von Tumor und starben innerhalb von drei Jahren beide im Alter von 38. Auch bei Al Lupianos Frau war Jahre später dieselbe seltene Tumorart entdeckt worden. Sein Neurologe sei völlig verblüfft gewesen: So etwas habe er in 40 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt.

Aufgeschreckt von den Ergebnissen von Lupianos Umfrage schaltete der Bürgermeister der Stadt die Umweltbehörden von New Jersey ein. Fachleute untersuchen die Schule jetzt auf radioaktive Strahlung und nehmen Bodenproben vom Gelände des 1967 errichteten Gebäudes. "Das war damals unberührtes Land, ein Wald", so Bürgermeister John McCormick. "Die Schule war das Erste, was dort gebaut wurde. Es ist also unwahrscheinlich, dass es irgendwas im Boden ist".

"Die ganze Situation ist ziemlich verstörend"

Auch Al Lupiano, der sich intensiv mit den Ursachen von Hirntumoren beschäftigt hat, rätselt: "Was mir Sorgen bereitet, ist, dass als Umweltfaktor für die Bildung von Hirntumoren eigentlich nur radioaktive Strahlung infrage kommt, kein verseuchtes Wasser oder verseuchte Luft und auch keine unserer schlechten Angewohnheiten." Die genauen Ursachen für Hirntumore sind bis heute nicht ganz klar, auch genetische Faktoren oder Chemikalien in der Umwelt könnten infrage kommen.

In der 18.000-Einwohner-Stadt ist die Sorge seit Entdeckung der Tumor-Epidemie groß. "Das ist natürlich sehr beunruhigend", sagt Edyta Komorek, deren Kind die zweite Klasse der Schule besucht, dem lokalen Nachrichtenportal nj.com. "Die ganze Situation ist ziemlich verstörend. Wir sind alle sehr nervös."

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