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Österreich: Rapper wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus verurteilt


Musik beim Anschlag in Halle
Rapper wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus verurteilt

Von dpa, sje

31.03.2022Lesedauer: 1 Min.
Synagoge in Halle: An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versuchte der Rechtsextremist Stephan Balliet in das Gebäude einzudringen.Vergrößern des BildesSynagoge in Halle: An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versuchte der Rechtsextremist Stephan Balliet in das Gebäude einzudringen. (Quelle: Köhn/imago-images-bilder)
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Seine Musik legte der Täter beim Anschlag von Halle unter seinen Livestream: Der österreichische Rapper Mr. Bond ist nun in seinem Heimatland verurteilt worden – der Angeklagte sei gefährlich, so die Richter.

Ein österreichischer Rapper ist wegen Verstößen gegen das NS-Verbotsgesetz zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die rechtsextremen Songs des Musikers mit dem Künstlernamen Mr. Bond erlangten nach dem Anschlag in Halle an der Saale im Jahr 2019 breitere Bekanntheit, weil der rechte Terrorist den Livestream seiner Tat im Internet mit der Musik des Österreichers unterlegte. Der Richter am Wiener Landesgericht begründete sein Urteil am Donnerstag mit der Gefährlichkeit des 37-jährigen Angeklagten.

Der Anschlag von Halle: Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, versuchte der Rechtsextremist Stephan Balliet in die Synagoge in Halle einzudringen. Er scheiterte an der Tür, erschoss jedoch vor dem Gelände eine Passantin. Kurz darauf eröffnete er in einem Imbiss das Feuer und erschoss einen Gast. Die Tat streamte er live im Internet. Nachdem er weitere Personen durch Schüsse verletzte, wurde er schließlich von der Polizei festgenommen. Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Der Richter wies darauf hin, dass seine Songs im Internet bereits ein paar hunderttausend Mal heruntergeladen worden sind. Laut Anklage verherrlichte der Rapper in seiner Musik und seinen Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung von Juden. Außerdem habe er Hass-Lieder gegen Homosexuelle, Muslime und Menschen mit dunkler Hautfarbe produziert. Er hatte auch ein Video verbreitet, in dem er dem Attentäter Tribut zollte, der 2019 in Moscheen in Christchurch in Neuseeland 51 Menschen tötete.

Der Angeklagte bekannte sich schuldig. "Ich war verblendet und erkenne erst jetzt die Tragweite meines Handelns", sagte er vor Gericht. Sein 34 Jahre alter Bruder wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Der gestand zwar, eine rechtsextreme Website betrieben zu haben, doch er bestritt, die Musik seines älteren Bruders im Internet hochgeladen zu haben. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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