Wien: Verdächtiger Stalker bedroht 18-Jährige und verprügelt fünf Polizisten

Ein Mann soll eine junge Frau in Österreich zwei Jahre lang gestalkt haben. Nun verschaffte er sich sogar Zutritt zur Wohnung. Die Situation eskalierte.

In der österreichischen Hauptstadt Wien ist ein mutmaßlicher Stalker in die Wohnung einer 18-Jährigen eingedrungen und hat ihr offenbar gedroht, sie zu vergewaltigen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, soll der 20-Jährige die junge Frau seit zwei Jahren regelmäßig über soziale Medien kontaktiert haben. Diese habe nach eigener Aussage mehrfach den Kontakt abgelehnt.

Am Mittwoch filmte sie ihren Heimweg in einem Liveblog, den der mutmaßliche Stalker womöglich anschaute. Österreichischen Medienberichten zufolge teilte die 18-Jährige in dem Video mit, an welcher U-Bahnhaltestelle in Wien-Leopoldstadt sie ausgestiegen war und beendete den Stream erst in ihrer Wohnung.

Laut Polizei klingelte der 20-Jährige bei der Frau und verschaffte sich ihrer Aussage zufolge gewaltsam Zutritt zur Wohnung. Dort habe er der 18-Jährigen gedroht, sie dürfe erst gehen, wenn sie Geschlechtsverkehr gehabt hätten.

Nachbar trat Wohnungstür ein

Die Frau sei aus einem Fenster auf einen Mauervorsprung geklettert und habe um Hilfe gerufen. Passanten und Nachbarn seien auf sie aufmerksam geworden und hätten die Polizei verständigt. Ein Nachbar habe daraufhin die Wohnungstür eingetreten, um der 18-Jährigen zu helfen.

Wie die Polizei mitteilte, zeigte sich der Mann zunächst kooperativ. Dann habe er die Einsatzkräfte plötzlich mit Tritten und Schlägen attackiert und eine Polizistin gewürgt. Die Beamten mussten demnach Pfefferspray einsetzen, um den Verdächtigen festzunehmen.

Bei dem Einsatz seien fünf Polizisten verletzt und später im Krankenhaus behandelt worden. Die 18-Jährige sei unverletzt geblieben. Dem Beschuldigten wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, hieß es in der Mitteilung.

Verdächtiger noch in Haft

Wie das österreichische Portal "Puls 24" berichtete, habe die junge Frau bereits vor dem Vorfall gewusst, wie der Mann aussieht. Ein persönliches Treffen habe es aber nicht gegeben. Die 18-Jährige soll demnach mehrmals ein neues Profil erstellt haben, nachdem sie den Kontakt abgelehnt hatte.

Laut dem Bericht befindet sich der Verdächtige noch in Haft. Er werde des Widerstands gegen die Staatsgewalt, der schweren Körperverletzung, dem Freiheitsentzug, der gefährlichen Drohung und der beharrlichen Verfolgung beschuldigt.