Krebs durch Babypuder? Amerikanerin bekommt 417 Millionen Dollar

In Kalifornien sind einer krebskranken Frau 417 Millionen US-Dollar (353 Millionen Euro) zugesprochen worden. Das entschied ein Gericht in Los Angeles in einem Prozess gegen den Pharmakonzern Johnson & Johnson.
Die Kalifornierin hatte in ihrer Klageschrift dem Pharmakonzern vorgeworfen, Verbraucher nicht hinreichend vor möglichen Krebsrisiken bei Verwendung seines Talkum-Puders informiert zu haben.
Ihr Anwalt Mark Robinson teilte mit, seine Mandantin habe wegen jahrelangen Gebrauchs des Puders Eierstockkrebs bekommen und liege im Sterben. Ihr Wunsch sei es, dass Johnson & Johnson auf die Krebsgefahr adäquat hinweise. Das sei bisher nicht geschehen.
Das Baby-Puder wurde von der Kalifornierin mehrere Jahrzehnte benutzt. Nach ihrer Ansicht besteht ein Krebsrisiko, wenn das Puder über Jahre regelmäßig zur Frauenhygiene verwendet wird.
Bereits mehrfach ähnliche Fälle
Johnson & Johnson kündigte Berufung an und erklärte, das seit Jahrzehnten auf dem Markt angebotene Baby-Puder gelte wissenschaftlich als sicher. Allerdings ist der Konzern bereits mehrmals zu Millionenzahlungen wegen des Puders verurteilt worden; zuletzt im Mai in St. Louis zu 110,5 Millionen Dollar an eine Frau, bei der 2012 Ovarial-Karzinom auftrat.
2016 wurden in drei weiteren Prozessen in St. Louis ähnliche Entscheidungen getroffen – insgesamt 197 Millionen Dollar. Johnson & Johnson-Sprecherin Carol Goodrich sagte, das Unternehmen bereite sich auf weitere Klagen vor.