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Prozess um Münchner Amoklauf: Waffenlieferant legt Geständnis ab


Prozess gegen Philipp K.
Waffenlieferant des Münchner Amokläufers gesteht

Von dpa, afp, df

Aktualisiert am 28.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte Philipp K. zu Beginn des Prozesses im Landgericht München.Vergrößern des BildesDer Angeklagte Philipp K. zu Beginn des Prozesses im Landgericht München. (Quelle: Sven Hoppe/dpa-bilder)
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Der mutmaßliche Lieferant der Tatwaffe für den Münchner Amoklauf hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Gleichzeitig entschuldigte er sich bei den Angehörigen der Opfer.

Er räume alle Waffenverkäufe ein, die ihm die Anklage zur Last lege, ließ Philipp K. in einer durch seine Verteidiger verlesenen Erklärung mitteilen. K. werden mehrere Waffenverkäufe vorgeworfen - darunter auch der Verkauf der Waffe, mit welcher der Amokläufer David S. vor gut einem Jahr neun Menschen erschoss.

Händler will alle Käufer getroffen haben

Er habe alle Waffenkäufe über das Darknet angebahnt, aber alle Käufer auch persönlich getroffen, um sich einen Eindruck von ihnen zu verschaffen. Hätte er einen Hinweis gehabt, dass David S. "eine so grauenvolle Tat begehen würde", hätte er ihm die Waffe niemals verkauft.

Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige David S. am Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen erschossen und fünf weitere verletzt, ehe er sich selbst tötete. Die Pistole Glock 17 und mindestens 450 Schuss Munition hatte der psychisch kranke Schüler über das sogenannte Darknet besorgt, einen verschlüsselten Teil des Internets.

Was wusste K. von den Plänen des Täters?

Über diese Plattform sollen S. und K. zwei Treffen zur Übergabe von Waffe und Munition in Marburg vereinbart haben. Eine entscheidende Frage in dem Verfahren wird sein, ob K. dabei etwas über die Pläne von S. erfuhr.

David S. hegte Sympathien für nationalsozialistische Ideen und den rechtsextremen norwegischen Massenmörder Anders Breivik. Er wählte für seinen Amoklauf den fünften Jahrestag von dessen Tat. Philipp K. wiederum soll in Chats gegen Ausländer gehetzt und mit "Heil Hitler" gegrüßt haben. Beiden scheint eine rechte Gesinnung gemein gewesen zu sein.

Vorwurf: fahrlässige Tötung

Zu dem Prozess sind 15 Angehörige von Opfern und Verletzte von damals als Nebenkläger zugelassen. Für das Verfahren sind zunächst bis zum 19. September zehn Verhandlungstage angesetzt. Dem Angeklagten wird unter anderem fahrlässige Tötung in neun Fällen und illegaler Waffenhandel vorgeworfen.

Philipp K. war im August 2016 in Marburg festgenommen worden. Die Ermittler waren ihm im Zusammenhang mit anderen Waffengeschäften auf die Spur gekommen. Die Staatsanwaltschaft legt ihm neben dem Verkauf der Waffe an David S. weitere Verstöße gegen das Waffengesetz sowie gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last. Er soll auch mit einem großkalibrigen Gewehr gehandelt haben, das als Kriegswaffe gilt.

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