Pannen-Gefängnis in Berlin Schon wieder Gefangene aus JVA Plötzensee geflohen

Das Berliner Gefängnis Plötzensee kommt nicht zur Ruhe. Fünf Ausbrecher werden schon vermisst. Jetzt flüchten erneut zwei Häftlinge.
Erneut sind zwei Häftlinge aus dem Gefängnis in Berlin-Plötzensee entkommen. Die Gefangenen seien am Montagmorgen aus dem offenen Vollzug getürmt, sagte ein Sprecher der Justizverwaltung. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Einer der beiden Männer sei aber bereits am Abend zurückgekommen. Da er gegen die Auflagen verstoßen habe, müsse er nun in den geschlossenen Vollzug.
Die beiden Gefangenen hatten sogenannte Ersatzfreiheitsstrafen von wenigen Monaten im offenen Vollzug verbüßt. Sie mussten ins Gefängnis, weil sie Geldstrafen nicht bezahlen konnten. Obwohl sie zu Terminen hin und wieder die JVA verlassen durften, manipulierten sie nach Angaben des Sprechers ein Gitterfenster in der Zelle eines Mithäftlings und entkamen durch das Fenster.
Keine Spur von anderen Ausbrechern
Bereits vergangene Wochen waren vier Häftlinge spektakulär durch einen Abluftschacht entkommen, später kam ein Mann von einem Freigang nicht zurück.
Von den vier zuerst geflohenen Häftlingen fehlt weiter jede Spur. Die vier Häftlinge im Alter zwischen 27 und 38 Jahren hatten sich am Donnerstag mittels Trennschleifer und einem schweren Hammer den Weg in die Freiheit gebahnt. Sie arbeiteten in einer Autowerkstatt auf dem JVA-Gelände, gelangten von dort in einen Heizungsraum und schließlich durch eine mit den Werkzeugen bearbeitete Lüftungsöffnung ins Freie. Dann krochen sie unter dem Außenzaun der JVA hindurch und verschwanden.
Auch nach dem 30-jährigen Gefangenen, der sich am Donnerstag nicht aus dem offenen Vollzug zurückgemeldet hatte, wird noch gesucht. Am Freitag war bekannt geworden, dass sich ein fünfter Gefangener am Donnerstagabend nicht wieder aus dem offenen Vollzug zurückgemeldet hatte. Der 30-Jährige verbüßte eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe wegen des Erschleichens von Leistungen und Ordnungswidrigkeiten.