Ausbruchsserie setzt sich fort Berliner Polizei fahndet nach geflohenem Häftling
Es ist der zehnte Gefängnisausbruch innerhalb von sechs Wochen: Die Berliner Polizei sucht einen 24-Jährigen, der am Donnerstag aus der JVA Tegel getürmt ist – mit einem Täuschungsmanöver.
Ein entkommener Häftling aus dem Gefängnis Tegel ist weiter auf der Flucht. Der 24-Jährige konnte bislang nicht festgenommen werden, erklärte eine Polizeisprecherin. Der Mann hatte von sich selbst eine Attrappe aus Kleidung, Stoffresten und Toilettenpapier gebaut und sie in sein Zellenbett gelegt. Die Täuschung wurde erst Stunden später bemerkt. Wie der Straftäter nach einer Freistunde genau entkommen konnte, war vorerst unklar. Zu möglichen Hinweisen auf den Verbleib des Mannes machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben.
Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) meldete die Flucht am Donnerstag. Es war das zehnte Mal innerhalb von sechs Wochen, dass Häftlinge aus einer Berliner Justizvollzugsanstalt entkommen konnten. Schon bei den neun Vorfällen nach Weihnachten hatte die CDU-Opposition von einem "einmaligen Skandal in der Rechtsgeschichte" gesprochen. Damals waren vier Strafgefangene aus dem geschlossenen Teil der Anstalt Plötzensee ausgebrochen, sowie fünf Männer aus dem offenen Vollzug entwichen.
- dpa