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"NSU 2.0": Verdächtiger gab sich wohl als Polizist aus


Morddrohungen an Prominente
"NSU 2.0"-Verdächtiger gab sich wohl als Polizist aus

Von dpa
04.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Polizisten in Berlin (Symbolbild): Der mutmaßliche Verfasser von den "NSU 2.0"-Drohschreiben sitzt in U-Haft.Vergrößern des BildesPolizisten in Berlin (Symbolbild): Der mutmaßliche Verfasser von den "NSU 2.0"-Drohschreiben sitzt in U-Haft. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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Drei Jahre lang schrieb er Morddrohungen, jetzt sitzt der mutmaßliche Täter in U-Haft. Ermittler finden unterdessen immer mehr heraus: Der Mann soll sich über Beiträge auf rechtspopulistischen Seiten verraten haben.

Der Verdächtige im Fall der "NSU 2.0"-Morddrohungen ist in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Richter am Amtsgericht Berlin Tiergarten habe den Haftbefehl in Vollzug gesetzt, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag mit. Der arbeitslose Deutsche, der am Montagabend festgenommen worden war, soll seit August 2018 eine Serie von Drohschreiben verschickt haben, die mit "NSU 2.0" unterzeichnet waren in Anspielung an die Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Die Staatsanwaltschaft erklärte, es sei naheliegend, dass sich der 53-Jährige am Telefon als Behördenmitarbeiter ausgegeben hat, um bei verschiedenen Polizeirevieren nicht öffentlich zugängliche Personendaten für die Drohschreiben zu erfragen. Wegen der Abfragen an den Polizeicomputern in Frankfurt, Wiesbaden und Berlin war die Polizei unter großen Druck geraten. Auch bei der Chefredakteurin der Tageszeitung "taz" habe ein Mann angerufen, der sich als Polizist ausgegeben habe, um an die Handynummer eines späteren Opfers zu kommen.

Ermittler fanden Verdächtigen über Forenbeiträge

Der Beschuldigte hatte sich der Staatsanwaltschaft zufolge 1992 schon einmal als Kriminalpolizist ausgegeben und wurde deshalb wegen Amtsanmaßung verurteilt. Auf die Spur kamen die Ermittler dem Mann nach eigenen Angaben über die Auswertung und Überwachung rechtspopulistischer Plattformen und Foren.

Dabei sei ein User des Forums "PI-News" aufgefallen, dessen Beiträge in Form und Duktus den Drohschreiben ähnelten. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des BKA habe den Verdacht erhärtet. Über ein namensgleiches Profil in einer Schachplattform und die IP-Adresse sei man schließlich auf den Verdächtigen gekommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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