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Liebe macht blöd - zumindest Meerschweinchen


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Liebe macht blöd - zumindest Meerschweinchen

Von dpa
Aktualisiert am 13.01.2011Lesedauer: 2 Min.
Frisch verliebt sind sie ganz schön blöd: Meerschweinchen. Ob das bei Menschen auch so ist?Vergrößern des Bildes
Frisch verliebt sind sie ganz schön blöd: Meerschweinchen. Ob das bei Menschen auch so ist? (Quelle: t-online.de/Archiv)
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Im Liebesrausch kann man nicht klar denken. Was bei Menschen schon lange vermutet wurde, haben Forscher der Universität Wien nun bewiesen - an Meerschweinchen. Single-Tiere fanden in ihrer Studie deutlich schneller und effektiver im Labyrinth verstecktes Futter als Pärchen. Die seien zu sehr auf ihr lebendiges Objekt der Begierde fixiert gewesen, lautet die Erklärung der Studie.

Die neue Untersuchung wird im März im Fachjournal "Physiology & Behaviour" veröffentlicht. In einer früheren Untersuchung hatten Wiener Forscher um den Verhaltensbiologen Ivo Machatschke bereits nachgewiesen, dass als Paare gehaltene Meerschweinchen deutlich höhere Mengen des Liebes- und Glückshormons Oxytocin im Körper aufweisen als Einzelgänger. Mit der neuen Untersuchung habe man herausfinden wollen, wie sich dies auf das Lern- und Erinnerungsvermögen der Tiere auswirkt.

Für ihre Tests beobachteten die Forscher über Wochen zwei Gruppen von Meerschweinchen: allein- und als Paar gehaltene Tiere. Sie mussten an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen Futter, das immer an der selben Stelle im Labyrinth lag, finden. Während die Paare liebesvergessen jeden Tag wieder aufs Neue suchen mussten, erinnerten sich die Singles an die Stelle und fanden sie mit der Zeit deutlich schneller. "Die Paar-Tiere sind enorm auf den anderen Partner fixiert", erklärt Machatschke den Unterschied.

Gilt nur für frisch Verliebte

Doch Liebe macht die Tierchen nicht nur begriffsstutzig, sie stresst sie auch noch: Die Forscher wiesen bei den Paaren einen deutlich höheren Wert des Nebennierenhormons Kortisol nach. Die einsamen Tiere hatten das nicht, was auch ihre größere Cleverness erklären könnte. "Dies deutet auf einen weniger stark belasteten Hippocampus - den Ort im Gehirn, an dem Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammenlaufen - und damit bessere Verarbeitung räumlicher Informationen hin", sagt Machatschke.

Die Forscher betonen jedoch, dass sich ihre Meerschweinchen-Paare gerade erst kennengelernt hatten und damit frisch verliebt waren. Langfristig seien in einer Beziehung lebende Tiere den allein Gebliebenen überlegen. Frühere Untersuchungen an Ratten und Mäusen hätten gezeigt, dass ein intaktes soziales Umfeld die räumliche Lern- und Gedächtnisleistung verbessere.

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