Wehrmachtsfahrzeug aus italienischem Fluss geborgen

Im Po ist ein Fahrzeug der deutschen Wehrmacht entdeckt worden. Die hatte ihr Material 1945 absichtlich im lΓ€ngsten Fluss Italiens versenkt. Experten vermuten dort noch weitere FundstΓΌcke β doch das Geld fehlt, sie zu bergen.
Im italienischen Fluss Po ist ein seit Jahrzehnten verschollener deutscher Wehrmachtswagen aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und geborgen worden. Der Fund war nur mΓΆglich, weil der Wasserspiegel aufgrund von groΓer Trockenheit aktuell sehr tief ist.
Zwei Bagger und etliche Helfer mit Schaufeln und Eimern holten das GefΓ€hrt am Samstag und Sonntag aus dem Schlamm nahe der Ortschaft Sermide an der Grenze zwischen den Regionen Venetien und Lombardei. "Das war eine schwierige Aktion", sagte Simone Guidorzi, der Direktor des Weltkriegsmuseums in Sermide, der Deutschen Presse-Agentur.
Bei dem GefΓ€hrt handelt es sich laut dem Historiker um ein Sd-Kfz.11, ein leichtes Halbkettenfahrzeug mit zwei Reifen an der Vorderachse und Raupen dahinter. Dieses wurde als Zugfahrzeug fΓΌr die Artillerie an der Front eingesetzt. Bei ihrem RΓΌckzug im FrΓΌhjahr 1945 versenkten die Nationalsozialisten viele Fahrzeuge im lΓ€ngsten Fluss Italiens, damit sie nicht den Alliierten in die HΓ€nde fallen. Kurz nach dem Krieg hΓ€tten Teile der Maschine noch aus dem Fluss herausgeragt. "Kinder und Jugendliche sind von ihnen sogar ins Wasser gesprungen", erzΓ€hlte Guidorzi. Dann versank der Wagen im Sand.
Museumsmitarbeiter suchte nach dem Wagen
Die Wissenschaftler des Museums wussten, dass dieses GefΓ€hrt in dem Flussabschnitt zwischen den StΓ€dten Mantua und Ferrara sein muss. "Wir hatten ein Foto eines britischen Kampffliegers vom April 1945, auf dem es zu sehen ist", sagte der Museumsdirektor. Ein Mitarbeiter habe am Freitag in dem Flussbett auf eigene Faust gesucht und ein aus dem Sand herausragendes Metallteil gefunden. Nach der Bergung soll das Fahrzeug in dem Museum ausgestellt werden.
In dem norditalienischen Strom vermuten die Historiker noch weitere deutsche GefΓ€hrte und auch Panzer. Um diese zu lokalisieren und auszugraben, fehle leider das Geld, sagte Guidorzi.
- Nachrichtenagentur dpa