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Russland schießt Galileo-Satelliten in die falsche Erdumlaufbahn


Raketentechnik versagt
Russen schießen Satelliten in falsche Erdumlaufbahn

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 23.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Mit dieser Sojus-Rakete starteten die Galileo-Satelliten ins All.Vergrößern des BildesMit dieser Sojus-Rakete starteten die Galileo-Satelliten ins All. (Quelle: ap-bilder)
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Beim Start von zwei neuen Galileo-Satelliten hat sich eine schwere Panne ereignet. Die Hightech-Geräte für das globale europäische Navigationssystem kreisen nach jüngsten Beobachtungen nicht im richtigen Orbit um die Erde. Ob der Fehler behoben werden kann, ist ungewiss.

Die beiden Satelliten für das Navigationssystem Galileo sind von ihrer Trägerrakete nicht in der richtigen Erdumlaufbahn ausgesetzt worden. Zunächst hieß es von allen beteiligten Seiten, dass der Flug nach Plan verlaufen sei. Beobachtungen hätten dann aber gezeigt, dass es eine Abweichung zwischen dem Zielorbit und der erreichten Bahn gebe, teilte die Raketenbetreibergesellschaft Arianespace mit.

Ob die Satelliten genügend Treibstoff an Bord haben, um aus eigener Kraft ihre richtige Umlaufbahn zu erreichen, sei noch unklar. Es liefen weitere Untersuchungen, hieß es.

Russische Pannenserie setzt sich fort

Die beiden Satelliten waren an Bord einer russischen Sojus-Rakete ins All gestartet. Der Vorfall ist eine weitere Episode in einer Pannenserie mit der russischen Sojus-Raketentechnik. So kam es allein seit 2008 bei Proton-Raketen zu sechs Fehlstarts

Im Juli 2013 war Russland selbst beim Aufbau seines Satellitennetzes Glonass von einem Fehlstart betroffen. Die Rakete mit Glonass-Satellite an Bord kam kurz nach dem Start vom Kurs ab und schlug auf dem Raketengelände ein. Eine falsch installierter Lagesensor stellte sich damals als Ursache heraus.

Satelliten sollen Europa unabhängig machen

Die beiden in Bremen gebauten Galileo-Satelliten sind eigentlich als Nummer 5 und 6 in der Galileo-Konstellation geplant. Die soll Europa bis 2020 unabhängig von fremder Technik machen.

Aktuell verfügen nur die USA sowie Russland über satellitengestützte Navigationssysteme. Beide werden nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) vom Militär kontrolliert und können "bei Bedarf" - zum Beispiel aus sicherheitspolitischen Gründen - verfälscht oder sogar abgeschaltet werden. Autofahrer, Rettungsdienste und andere zivile Nutzer von GPS-Geräten wären dann aufgeschmissen.

Projekt kostet zweistelligen Milliardenbetrag

Ursprünglich sollte das europäische Prestigeprojekt mit geplanten 30 Satelliten bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Partnerländern gab es aber immer wieder Verzögerungen.

Ein eingeschränkter Betrieb soll nun ab 2015 möglich sein. Die volle Einsatzfähigkeit ist bis 2020 vorgesehen. Insgesamt wird das System einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten.

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