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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwimmbäder Belästigungen nehmen in NRW zu – und in Aachen?

Die Sexualdelikte in NRW-Schwimmbädern steigen deutlich an. Doch in der Städteregion Aachen zeigt sich ein völlig anderes Bild.
Während die Sexualstraftaten in nordrhein-westfälischen Schwimmbädern im vergangenen Jahr um elf Prozent auf knapp 300 Fälle angestiegen sind, ist die Lage in den Bädern der Städteregion Aachen laut einer Auskunft der dortigen Polizei stabil.
Demnach verzeichnete die Polizei Aachen in ihrem Zuständigkeitsbereich 2022 vier bekannt gewordene Taten, 2023 und 2024 jeweils fünf Fälle. Dabei ging es, so eine Sprecherin zu t-online, um verschiedene Formen von sexuellen Übergriffen: darunter war auch die sexuelle Belästigung von Jugendlichen, exhibitionistische Handlungen, teilweise vor Kindern, sowie Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Von den insgesamt 14 erfassten Taten in dem Dreijahreszeitraum konnten die Ermittler 12 Fälle klären – eine Aufklärungsquote von 86 Prozent. Bei der Herkunft der Tatverdächtigen zeigt sich in der Region Aachen ein anderes Bild als im NRW-Durchschnitt.
- Sexuelle Belästigungen in Schwimmbädern: So ist die Lage in Köln
Hälfte der Tatverdächtigen in der Region sind Deutsche
Während landesweit 51 Prozent der Verdächtigen keinen deutschen Pass besitzen, dominieren in der Städteregion deutsche Staatsangehörige: Sechs der zwölf aufgeklärten Fälle gehen auf deutsche Tatverdächtige zurück, zwei auf niederländische. Andere Staatsangehörigkeiten traten in der Auswertung der Polizei jeweils nur einmal in Erscheinung. Die ausgemachten Tatverdächtigen waren dabei zwischen 18 und 45 Jahren alt, eine besondere Häufung in einer Altersgruppe habe es nicht gegeben, so die Sprecherin.
In der vergangenen Woche hatte das LKA NRW mitgeteilt, dass es im vergangenen Jahr knapp 300 Sexualstraftaten in den Schwimmbädern des Landes gegeben habe. Nur ein knappes Sechstel der Taten ereignete sich in Freibädern – die große Mehrheit fand in Hallenbädern statt. Der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger stieg dabei landesweit von gut einem Viertel im Jahr 2021 auf 51 Prozent im vergangenen Jahr.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte mit deutlichen Worten auf die landesweite Entwicklung reagiert: "Solche Leute müssen rausfliegen, angezeigt und hart bestraft werden. Es geht hier um Straftaten, die keine Toleranz zulassen." Er appellierte an Badegäste und Personal, bei Vorfällen sofort die Polizei zu rufen.
- Antwort der Polizei Aachen auf Anfrage von t-online (E-Mail)
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa