Prozess in Aachen Flüchtlingsunterkunft angezündet? Mann vor Gericht

Ein 35-Jähriger muss sich ab Donnerstag wegen versuchten Mordes verantworten. Er soll im November 2024 seine Unterkunft in Schleiden in Brand gesetzt haben, um verlegt zu werden.
Vor dem Aachener Landgericht startet am kommenden Montag (21. Juli) der Prozess gegen einen 35-jährigen Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord in zehn Fällen und schwere Brandstiftung vor. Der Algerier soll im November 2024 absichtlich einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Schleiden gelegt haben.
Der Angeklagte wohnte selbst in der zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach Erkenntnissen der Ermittler legte er das Feuer, weil er in eine andere Einrichtung verlegt werden wollte. Die Polizei nahm den Mann kurz nach dem Vorfall fest.
Prozess in Aachen: Angeklagter soll psychisch krank sein
Der Brand brach am Vormittag des 23. November 2024 aus. Dem Angeklagten soll bewusst gewesen sein, dass sich außer ihm zehn weitere Menschen in dem Gebäude aufhielten. Alle Bewohner konnten sich ins Freie retten, einige erlitten jedoch leichte Verletzungen. Der betroffene Bungalow brannte vollständig ab. In der Unterkunft lebten zu diesem Zeitpunkt etwa 380 Asylbewerber.
Im Prozess geht es auch um die Schuldfähigkeit des Angeklagten, da er laut Gerichtsunterlagen seit längerer Zeit psychiatrisch erkrankt sein soll. Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht dem Mann eine lebenslange Haftstrafe.
Nordrhein-Westfalens Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) hatte im Integrationsausschuss des Landtages mitgeteilt, dass der abgelehnte Asylbewerber spätestens im Juli 2024 hätte ausreisen müssen. Der Mann kam im Dezember 2015 nach Deutschland und stellte acht Jahre später ein Asylgesuch in Bochum. Er ist wegen zahlreicher weiterer Straftaten polizeibekannt und wurde bereits zweimal rechtskräftig zu Geldstrafen wegen Diebstahls verurteilt.
- Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.