Spelthahn-Affäre Luxusschleuser-Skandal betrifft auch den 1. FC Düren

Der Luxusschleuser-Skandal um den ehemaligen Landrat Wolfgang Spelthahn zieht immer weitere Kreise. Eine Antwort der Landesregierung zeigt: Es soll Geld an den Fußballverein FC Düren geflossen sein.
Im Zuge der Ermittlungen zum sogenannten Luxusschleuser-Skandal ist nach Angaben der Landesregierung Nordrhein-Westfalen auch Geld an den Fußballverein 1. FC Düren geflossen. Wie aus einer Antwort der Landesregierung vom 7. Juli hervorgeht, stammen die Mittel mutmaßlich von chinesischen Staatsangehörigen sowie Mitgliedern eines Schleusungsnetzwerks. Auch Unternehmen mit Bezug zur Region Aachen tauchen in dem Kontext auf.
Der Luxusschleuser-Skandal um Ex-Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU) dreht sich um den Vorwurf, dass wohlhabende Ausländer – vor allem aus China und dem Oman – gegen hohe Bestechungsgelder mithilfe einer Schleuserbande und unter Mitwirkung von Behördenmitarbeitern illegal Aufenthaltsgenehmigungen für Deutschland erhalten haben. Spelthahn wird beschuldigt, von den Vorgängen gewusst, diese unterstützt und selbst Bestechungsgelder erhalten zu haben, was er jedoch bestreitet; die Ermittlungen laufen.
Zahlungen gingen direkt oder über Umwege an den FC Düren
Nach dem Bericht der Leitenden Oberstaatsanwältin in Düsseldorf sollen Zahlungen entweder direkt oder über Kanzlei- und Firmenkonten an den 1. FC Düren erfolgt sein. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um Geld aus illegalen Aufenthaltsvermittlungen handelte.
Im Fokus steht unter anderem der ehemalige Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn (CDU), der laut Ermittlungsstand Zahlungen an den Verein als Gegenleistung für politischen Einfluss verlangt haben soll. Spelthahn war gleichzeitig in mehreren Aufsichtsgremien tätig, unter anderem bei Unternehmen, die den Verein unterstützten.
Lokale Unternehmen stehen im Fokus
In der Landtagsantwort werden unter anderem die Stadtwerke Jülich, die Sparkasse Düren, Rurenergie, die Rurtalbahn und Rurtalbus GmbH sowie der Brainergy Park Jülich genannt – Letzterer betreibt einen Technologiecampus in direkter Nachbarschaft zur Stadt Aachen.
Laut Justizangaben habe eine überregionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft, in deren Aufsichtsrat Spelthahn saß, mutmaßlich operative Beiträge zu den Schleusungshandlungen geleistet. Einer verantwortlichen Person werde vorgeworfen, dafür auch Geld erhalten zu haben.
- Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 5801 vom 11. Juni 2025
- Eigene Artikel