Prozesse Nach Feuer in Unterkunft kommt Ex-Bewohner vor Gericht

Dem Verdächtigen wird zehnfacher versuchter Mord vorgeworfen. Er soll den Brand absichtlich gelegt haben. Es geht auch um Schuldfähigkeit und eine psychiatrische Erkrankung.
Acht Monate nach einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in der Eifel kommt ein 35 Jahre alter Mann in Aachen vor Gericht. Dem Mann werden versuchter Mord in zehn Fällen sowie schwere Brandstiftung vorgeworfen. Der Algerier, der selbst in der zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes in Schleiden wohnte, soll das Feuer gelegt haben, weil er in eine andere Einrichtung verlegt werden wollte. Er war bald nach dem Brand festgenommen worden. Der Prozess beginnt am Montag, 21. Juli. Bislang sind zwei weitere Verhandlungstage bis zum 25. Juli geplant.
Das Feuer entstand am Vormittag des 23. November 2024. Dem Angeklagten soll bewusst gewesen sein, dass außer ihm zehn weitere Menschen in dem Gebäude waren. Alle Bewohner konnten sich ins Freie retten. Einige wurden leicht verletzt. Der Bungalow brannte ab. In der Unterbringungseinrichtung lebten damals etwa 380 Asylbewerber.
Es geht auch um Schuldfähigkeit
Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht dem 35-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. In dem Prozess geht es aber auch um seine Schuldfähigkeit. Denn er soll seit längerem psychiatrisch erkrankt sein.
Nordrhein-Westfalens Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) hatte im Integrationsausschuss des Landtages berichtet, dass der abgelehnte Asylbewerber spätestens im Juli 2024 hätte ausreisen müssen.
Er war im Dezember 2015 in die Bundesrepublik gekommen. Acht Jahre später äußerte er ein Asylgesuch in Bochum. Der Mann ist wegen zahlreicher weiterer krimineller Verdachtsfälle polizeibekannt und wegen Diebstahls zwei Male rechtskräftig zu Geldstrafen verurteilt worden.
- Nachrichtenagentur dpa