Weil sie sich nicht unterwarf Brüder sollen Schwester getötet haben – lebenslange Haft gefordert
Eine 34-Jährige wird ermordet, ihre Leiche in einem ICE nach Bayern transportiert. Dafür stehen nun ihre Brüder vor Gericht – und sollen lebenslang ins Gefängnis.
Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft wegen Mordes für deren Brüder gefordert. Nach Überzeugung von Staatsanwältin Antonia Ernst haben die 27 und 23 Jahre alten Männer ihre Schwester am 13. Juli 2021 gemeinsam getötet.
Die Leiche der 34-Jährigen war im August 2022, mit Klebeband an Händen und Füßen gefesselt und Mund und Nase mit Klebeband umwickelt, in einem Erdloch in der Nähe des bayrischen Wohnortes des älteren Angeklagten entdeckt. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Schwester an einem bislang nicht bekannten Ort getötet und die Leiche dann in einem Rollkoffer mit einem Taxi zum Bahnhof Berlin-Südkreuz und per ICE nach Bayern gebracht zu haben.
Brüder sollen Frau wegen Moralvorstellungen getötet haben
Laut Anklage sollen die afghanischen Männer ihre Schwester ermordet haben, weil sie sich den Moralvorstellungen der afghanischen Familie nicht unterworfen und zudem nach ihrer Scheidung eine Liebesbeziehung geführt habe. Im September 2022 hatte einer der Brüder zugegeben, sie getötet zu haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Brüder hätten ihrer Schwester das Recht abgesprochen, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu führen, sagte die Staatsanwältin am Donnerstag bei ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Berlin. Die Vorwürfe der Anklage hätten sich im Prozess bestätigt. Das Urteil ist für den 9. Februar geplant.
- Nachrichtenagentur dpa
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