Berlin: Video zeigt SEK-Zugriff mitten auf der Straße - Polizei ringt Schmuggler nieder

Ein Video zeigt einen SEK-Einsatz – mitten auf einer viel befahrenen Berliner Straße. Deutlich zu beobachten: mehrere Schläge eines Beamten gegen die Zielperson.

Mittwochabend in Berlin-Schöneberg. In der einen Richtung des Sachsendamms kommt der Verkehr plötzlich zum Erliegen. Bewaffnete Polizeibeamte zerren einen Fahrer aus einem Auto und befördern ihn unsanft zu Boden. Auf der anderen Seite der stark frequentierten Straße fährt genau in diesem Moment ein BVG-Bus vorbei – ein Fahrgast filmt den Zugriff.

Worum ging es bei dem Einsatz? Wie die Polizei Berlin später bekannt gab, konnten zwei Fahrzeuge von Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes Berlin gestoppt werden. Grund dafür war ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts des bandenmäßigen Einfuhrschmuggels aus dem Ausland und bewaffneten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Die insgesamt drei Fahrzeuginsassen waren laut Polizeiangaben zuvor nach Hinweisen aus schon längerer Zeit laufenden Überwachungsmaßnahmen dabei beobachtet worden, wie sie die Betäubungsmittel untereinander übergeben hatten. Ein vierter Beschuldigter, der nicht vor Ort war, konnte am Donnerstag ebenfalls festgenommen werden.

Polizei-Einsatz wirft Fragen auf

Bei den anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen der Tatfahrzeuge, sowie eines weiteren durch die Beschuldigten genutzten Fahrzeugs und der jeweiligen Aufenthaltsanschriften konnten laut Polizei etwa 13 Kilogramm Kokain, eine scharfe Schusswaffe nebst Munition und knapp 40.000 Euro Bargeld sichergestellt werden. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Fragen wirft aber auch das Video auf, das den Zugriff zeigt. Darin ist zu sehen, wie ein Beamter einem Tatverdächtigen mehrere Schläge gegen Körper und Kopf zufügt, um die Zielperson niederzustrecken. Auf t-online-Anfrage, ob dieser harte Zugriff begründbar sei, hat die Pressestelle der Polizei Berlin noch nicht reagiert.