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Berlin: Polizeigewerkschaft will Hausverbote nach Gewalt in Bädern


Nach Gewaltausbrüchen
Polizeigewerkschaft fordert Hausverbote in Schwimmbädern

Von dpa
22.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Sommerbad Neukölln am Columbiadamm: Am Mittwochabend wurde das Bad von Polizisten geräumt.Vergrößern des BildesDas Sommerbad Neukölln am Columbiadamm: Am Mittwochabend wurde das Bad von Polizisten geräumt. (Quelle: Andreas Rabenstein/dpa)
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Immer wieder kommt es in deutschen Schwimmbädern zu Gewalt. Die Gewerkschaft der Polizei hat nun Forderungen aufgestellt.

Angesichts gewaltvoller Auseinandersetzungen in Schwimmbädern hält die Gewerkschaft der Polizei (GdP) strengere Einlasskontrollen für erforderlich. "Diese sollten von privaten Sicherheitsunternehmen unterstützt werden, um das Hausrecht von Beginn an deutlich machen", sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). In einem Berliner Freibad gab es erst am Mittwochabend wieder einen Polizeieinsatz wegen einer Auseinandersetzung.

Vor diesem Hintergrund sprach sich der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister für mehr Unterstützung durch die Polizei aus. Diese sollte auf Streifenfahrten auch in Bädern vorbeischauen, um zu signalisieren: "Auch hier gelten Recht und Gesetz", sagte Präsident Peter Harzheim der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Gewerkschaft sieht Problem vor allem in Großstädten

"Wir erleben zunehmend Aggression und Respektlosigkeit in den Bädern", beklagte Harzheim. Insbesondere Kolleginnen seien betroffen und würden zum Teil auch bedroht. "Die Probleme konzentrieren sich sehr stark auf Bäder in Großstädten", sagte Harzheim.

Die Polizei in Berlin räumte nach der Auseinandersetzung das Sommerbad Neukölln am Columbiadamm, wie ein dpa-Reporter berichtete. Mehrere Dutzend Polizisten erschienen gegen 19 Uhr in dem Schwimmbad. Die Beamten verwiesen auf Nachfrage auf die Leitung des Schwimmbades, die das Hausrecht habe. Diese habe die Schließung angeordnet.

Zuletzt auch Tumulte in Mannheim

Auf oder an der Rutsche hätten sich einige Jugendliche nicht benommen, es habe eine Schlägerei gegeben. Wachleute, die die Polizei unterstützen, ergänzten: "Geräumt wird wegen einer Schlägerei an der Rutsche." Gegen 19.30 Uhr war das Bad leer und schloss. In einem Freibad in Mannheim war es am Wochenende ebenfalls zu Tumulten gekommen. Es gab mehrere Verletzte.

"Freibäder sind Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen. Das birgt Potenzial für Stress", sagte Schwimmmeister-Verbandschef Harzheim. Der äußere sich dann beispielsweise in Massenschlägereien.

"Streifen am Beckenrand wird es nicht geben"

Aus Sicht des GdP-Bundesvorsitzenden Kopelke müssten Hausverbote in einer empfindlichen Länge schnell und niederschwellig verhängt werden können. "Zudem dürfte eine Videoüberwachung für weitere Abschreckung sorgen", sagte er. Betreiber müssten gemeinsame Konzepte mit der Polizei und den Rettungsdiensten abstimmen. "Die Polizei wird dabei unterstützen, Streifen am Beckenrand wird es jedoch nicht geben."

Insbesondere im Sommer kommt es bundesweit in Freibädern zu Tumulten oder Schlägereien, so dass die Polizei einschreiten muss. In Berlin war dies allein in dieser Woche schon zweimal der Fall. Erst am Montag eskalierte in einem Freibad in Pankow ein Streit. Es kam zu einer Schlägerei, an der laut Polizei rund 30 Menschen beteiligt gewesen sein sollen.

Die Bäder-Betriebe in der Hauptstadt sprachen von Einzelfällen angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage in einem langen Sommer mit Millionen Besuchern. Das Unternehmen setzt an heißen Wochenenden Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen ein. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür pro Jahr ausgegeben. In den vergangenen fünf Jahren wurden in allen Bädern der Hauptstadt fast 1.300 Hausverbote ausgesprochen, wie aus einer Antwort des Senats für Inneres und Sport auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervorgeht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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