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Berlin: Wein aus Kreuzberg bekommt provokanten neuen Namen


Rechtliche Probleme
Kreuzberger Wein bekommt provokanten Namen

Von t-online, yer

30.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Menschen stoßen mit Weingläsern an (Symbolbild):Vergrößern des Bildes
Menschen stoßen mit Weingläsern an (Symbolbild): Etwa 300 Rebstöcke gibt es am Kreuzberg in Berlin. (Quelle: IMAGO/Jose Carlos Ichiro)
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Wie dieser Wein heißt, dürfte künftig wohl kein Kellner parat haben. Denn der Berliner Tropfen vom Kreuzberg bekommt einen skurrilen Namen.

Berlin ist für vieles bekannt, als große Weinregion aber eher nicht. Auf dem Kreuzberg, der dem Stadtteil seinen Namen gegeben hat, wächst aber tatsächlich ein wenig Wein. 1450 gab es in der Gegend sogar über 100 Weinbauern.

Heute gibt es am Kreuzberg nur noch etwa 300 Rebstöcke, die ehrenamtlich gepflegt werden. Und aus den Trauben wird auch tatsächlich Wein hergestellt, der etwa im Museumsshop des Friedrichshain-Kreuzberg Museums erhältlich ist.

Berliner durften Vorschläge einreichen

Bisher wurde dieser Wein unter den Namen Kreuz-Neroberger (Weißwein) und Kreuz-Ingelberger (Rotwein) gehandelt. Die Namen kommen daher, dass die Partnerstädte Wiesbaden und Ingelheim Kreuzberg jeweils Rebstöcke spendeten. Wiesbaden schenkte 1968 Riesling-Rebstöcke vom Neroberg, Ingelheim stiftete 1975 Blauen Spätburgunder.

Diese Namen sind aber illegal. Laut einer Mitteilung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg dürfen die Weine nicht mehr so heißen, weil die Namen zu deutlich auf die Herkunft der Trauben hinwiesen. Bereits 2021 startete das Bezirksamt deshalb eine Aktion, bei der Namensvorschläge eingereicht werden konnten. Das Ergebnis ist skurril.

So heißt der Wein zukünftig

Zukünftig heißt der Wein laut Bezirksamt tatsächlich so: "Weinungsfreiheit! Dieser Wein wurde von einem Team aus unserem Bezirk hergestellt. Wir haben die Reben gepflegt, Trauben gelesen und gekeltert. Weinrechtlich dürfen wir nicht angeben, woher die Trauben stammen, die zu diesem köstlichen Tropfen geführt haben, der vor Ihnen steht. Wir danken dem Team und auch den Partnerstädten Ingelheim und Wiesbaden, ohne die es diesen Wein nicht gäbe." Das sind ganze 58 Wörter.

Ein Glas des Weines zu trinken dürfte in etwa so lange dauern, wie den Namen vollständig auszusprechen. Laut Bezirksamt entschied eine Jury sich für diesen Namen, der leichte Unzufriedenheit mit den rechtlichen Bestimmungen durchklingen lässt. 2026 will Kreuzberg dann einen neuen Anlauf wagen, um dem Kreuzberger Wein eine Herkunftsbezeichnung zu ermöglichen.

Verwendete Quellen
  • berlin.de: Pressemitteilung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg vom 30. Juni 2023
  • berlin.de Informationen zum Kreuzberger Wein
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