Berlin: Friedrichstraße ab Mitternacht wieder für Autos geöffnet

Mal zu, dann wieder auf: Ein umstrittener Abschnitt der Friedrichstraße wird am Wochenende wieder geöffnet. Das letzte Wort ist das aber noch lange nicht.

In der Nacht von Freitag auf Samstag endet die umstrittene Sperrung eines Abschnitts der Berliner Friedrichstraße für Autos. Pünktlich um Mitternacht werde die Friedrichstraße zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße für den Kfz-Verkehr freigegeben, teilte die Senatsverwaltung für Mobilität, Klimaschutz und Umwelt am Freitag mit.

Im Mai hatte die Senatsverwaltung die Anordnung des Bezirksamtes Mitte aufgehoben und die Wiederöffnung für Autos angekündigt. "Die Stadtmöbel wurden rechtzeitig abgebaut und an andere Orte verbracht", heißt es in der Pressemitteilung.

Prozess zur Umgestaltung soll im Herbst starten

"Mit der Öffnung der Friedrichstraße für den Kfz-Verkehr sind wir einem gerichtsanhängigen Eilverfahren zuvorzukommen", wird Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) in der Mitteilung zitiert. Im Herbst soll ein Beteiligungsprozess für die Gestaltung der historischen Mitte starten, in der auch die Friedrichstraße liegt.

Der Streit um die Autos auf der Friedrichstraße hatte die Vorgängerregierung von SPD, Grünen und Linken belastet und den Berliner Wahlkampf zu Jahresbeginn geprägt. Im November 2022 war die zu dem Zeitpunkt seit zwei Jahren bestehende Sperrung erstmals wieder aufgehoben worden, nachdem ein Gericht sie für rechtswidrig erklärt hatte.

Im Januar 2023 wurde der Abschnitt dann erneut für Autos gesperrt, mit Unterstützung der damaligen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Die damalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte das scharf kritisiert und Jarasch Alleingänge vorgeworfen. Jarasch konterte im Interview mit t-online, dass Giffey sehr wohl über diesen Schritt informiert gewesen sei.