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Gefahr durch Löwin in Berlin: Woher kommt sie? Es gibt einen Verdacht


Suche nach dem Raubtier
Woher kommt die Löwin? Es gibt einen Verdacht

Von t-online, ads

Aktualisiert am 20.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Video zeigt wohl streunendes Raubtier: So ist die Lage derzeit im Berliner Süden. (Quelle: t-online)
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Es herrscht Aufruhr im Süden von Berlin: Hier soll eine Löwin unterwegs sein. Bisher vermisst sie kein Zoo und kein Zirkus – das Veterinäramt hat eine Vermutung.

Alarm mitten in der Nacht: In Kleinmachnow ist mutmaßlich eine Löwin gesichtet worden, ein Zeuge nahm das Tier auf einem Video auf. Seitdem suchen Veterinäramt, Polizei und Ordnungsamt mit Spürhunden, Hubschraubern und Drohnen nach dem Tier. Dabei stehen sie vor einigen Problemen – unter anderem der Klärung der Herkunft.

Mehr als 100 Beamte der Polizei sind im Bereich Kleichmachnow und Teltow in mehreren Waldstücken im Einsatz, die auch an Wohngebiete mit Einfamilienhäusern angrenzen. Sie suchen eine einzelne Löwin, die seit Stunden frei im Gebiet unterwegs sein soll. Die Gefährlichkeit des gesuchten Tieres erschwert die Suche dabei besonders. Denn: Es ist weiter unklar, woher das Tier überhaupt stammt. Das Veterinäramt hat jedoch einen Verdacht.

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark sei keine legale Löwenhaltung registriert. Man vermute deshalb bislang, dass die Löwin aus einer privaten illegalen Haltung im Gebiet kommt. "Es ist ein Löwe, der wahrscheinlich von Menschen großgezogen wurde", sagt May Hokan von der Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF) der dpa in Berlin.

Tier hat vermutlich "keine Angst vor Menschen"

Das bedeutet demnach, dass dem Tier der Mensch bekannt sei und er keine Angst vor Menschen habe. "Er ist es gewohnt, Menschen zu sehen. Oder sie – wenn es eine Löwin ist – hat keine Angst vor Menschen. Darum macht es das auch noch mal gefährlicher", so Hokan.

Die Einsatzkräfte könnten nicht wie gewöhnlich vorgehen, beispielsweise gingen sie nicht in Reihe durch den Wald, so Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip. "Sichtungen werden geprüft und Bereiche kurzzeitig abgesperrt."

"Die Suche gleicht einer Stecknadel im Heuhaufen", so eine Sprecherin des Veterinäramts Brandenburg gegenüber t-online. Ein großes Problem: Die Löwin wurde zuletzt beim Vertilgen eines Wildschweins gesichtet. "Man weiß, dass Katzen 17 Stunden am Tag schlafen – wenn die Löwin sich jetzt auch irgendwo schlafen gelegt hat, ist sie besonders schwer zu finden."

Das passiert, wenn die Löwin gefunden wird

Das Amt hat eine Veterinärin und zwei Jäger zur Verfügung gestellt. Sie sind bewaffnet mit Gewehren mit Betäubungsmunition – und auch herkömmlicher. "Ob die Löwin betäubt oder erschossen werden muss, ist völlig von der dann eintretenden Situation abhängig", erklärt die Sprecherin.

Dann sei die Frage: Wie reagiert das Tier, ist es verängstigt oder aggressiv? Hinzu kommt, dass die Betäubung eines Löwen nicht direkt wirkt, wie Hokan von der WWF erklärt.

"Wenn man so einen Löwen trifft, fällt der nicht direkt um und schläft ein", so Hokan. "Es gibt eine Stressphase, er hat diesen Pfeil im Hintern, wird erst mal losrennen und Radau machen." Dies dauere einige Minuten, auch abhängig von der Art des Narkosemittels. "Wir haben dann eine schwierige Phase, bevor das Tier einschläft und man sich nähern kann."

Auch der Abschuss müsste Hokan zufolge gut durchdacht sein. "Dabei muss natürlich die Sicherheit gegeben sein, dass da keine Menschen in der Nähe sind. Das ist auch nicht so einfach." Die Raubkatze stehe gerade unter "unglaublichem Stress", sei wahrscheinlich noch nie so frei unterwegs gewesen. Deshalb sei diese Situation gefährlicher als eine "in Afrika in der Savanne", wenn man dort auf einen gesättigten Löwen träfe.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Veterinäramtssprecherin Brandenburg
  • Telefonat mit Polizeisprecher Brandenburg
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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