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Reifen-Riese Goodyear will zwei Werke schließen – 1.800 Arbeiter vor Rauswurf


Aus auch in Hessen
Goodyear will Werk in Fürstenwalde schließen: 750 Jobs weg

Von dpa, pb

Aktualisiert am 17.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Autoreifen von Goodyear (Symbolfoto): Der Großkonzern steckt in der Krise.Vergrößern des BildesAutoreifen von Goodyear (Symbolfoto): Der Großkonzern steckt in der Krise. (Quelle: Matthew OHaren/imago)
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Schock in Brandenburg und Hessen: Der Reifen-Riese Goodyear plant in Deutschland zwei Werksschließungen. 1.800 Arbeiter stehen vor dem Rauswurf.

Paukenschlag in Fürstenwald: Der weltweit größte Reifenhersteller Goodyear will seine Produktion in dem ostbrandenburgischen Werk einstellen. Bis 2027 soll die schrittweise Schließung abgeschlossen sein. Erwartet wird, dass 750 Stellen in Fürstenwalde wegfallen – rund 180 Mitarbeiter dürften an der Spree weiter beschäftigt werden, hieß es.

Denn der sogenannte Mischbetrieb in Fürstenwalde, in dem Gummimischungen hergestellt werden, bleibe aber erhalten. Die Gewerkschaft IG BCE sprach von einem großen Schock. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) will sich einschalten.

Und auch in Hessen macht der Großkonzern ernst: Dort soll bis Ende September 2025 das Werk in Fulda geschlossen werden – 1.050 Goodyear-Arbeiter müssen dann gehen. Insgesamt sind von dem Rückzug aus Deutschland also 1.800 Stellen betroffen.

"Dies ist eine schwierige, aber notwendige Entscheidung, um Überkapazitäten zu reduzieren und unsere Produktionsstruktur mit der Nachfrage in Einklang zu bringen", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Gewerkschaft will Schließung verhindern

Wirtschaftsminister Steinbach erklärte, er werde so schnell wie möglich mit der Geschäftsführung Kontakt aufnehmen, um sich die Hintergründe dieser Entscheidung erläutern zu lassen und Möglichkeiten zum Erhalt der Industriearbeitsplätze auszuloten. Die Entscheidung von Goodyear sei insbesondere für die Belegschaft schockierend.

Die Gewerkschaft IG BCE kündigte an, sie werde die Entscheidung zur Produktionsaufgabe in Fürstenwalde (Oder-Spree-Kreis) nicht akzeptieren und für den Erhalt des Werkes kämpfen. "Die IG BCE wird alles tun, um diese Katastrophe zu verhindern", sagte der Bezirksleiter Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler. Die Reifenproduktion habe in der Region seit mehr als 80 Jahren Tradition.

Reifenindustrie steckt in der Krise

Die Marktaussichten in allen Bereichen der Reifenindustrie hätten sich in den vergangenen Monaten "deutlich und rapide" verschlechtert, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. "Diese Situation hat sich durch den Zuwachs von Billigimporten aus Asien weiter verschärft, die eine erhebliche Belastung für die europäischen Hersteller darstellen." Darüber hinaus habe der anhaltende Inflationsdruck die Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit verschärft. Die Entscheidung, Überkapazitäten abzubauen, ermögliche es Goodyear, die Kostenstruktur zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig zu sichern.

Die IG BCE warf Goodyear vor, "Gewinnmaximierung" zu betreiben und zu wenig für sichere Perspektiven in der Reifenindustrie getan zu haben. "Völlig unverständlich ist zum Beispiel, dass mit der Gigafactory von Tesla in unmittelbarer Nachbarschaft in Grünheide keine strategische Zusammenarbeit aufgebaut wurde."

Goodyear ist nach eigenen Angaben eines der größten Reifenunternehmen der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 74.000 Mitarbeiter weltweit und stellt seine Produkte in 57 Werken in 23 Ländern auf der ganzen Welt her. In Deutschland zählt Goodyear rund 5.000 Mitarbeitende.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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