Viele Tiere, die als Weihnachtsgeschenke verschenkt werden, landen nach den Feiertagen im Heim. Das Tierheim Berlin möchte dagegen ein Zeichen setzen.
Das Tierheim Berlin wird über die Weihnachtszeit keine Tiere an neue Besitzer vermitteln. Wie der Tierschutzverein für Berlin (TVB) am Mittwoch mitteilte, gilt vom 20. Dezember bis zum 1. Januar wie jedes Jahr ein Vermittlungsstopp. "Tiere werden nicht geshoppt, sondern adoptiert. Daher eignen sie sich absolut nicht als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum", teilte die Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin (TVB), Eva Rönspieß am Mittwoch, mit.
Die Entscheidung für ein Haustier sollte nicht leichtfertig getroffen werden, warnt der TVB. Vielen würde oft erst nach den Feiertagen bewusst, welche Kosten und Arbeit ein Tier verursache.
Besonderes Problem: Verkäufe über Kleinanzeigen-Portale
In der Folge landen viele Tiere, die als spontane Weihnachtsgeschenke angeschafft wurden, in den Wochen nach dem Fest wieder in Tierheimen. Eine Sprecherin des Tierschutzvereins berichtete gegenüber t-online von traurigen Funden: "Wir haben schon im strömenden Regen einen Karton mit einem Kaninchen vor dem Tierheim gefunden. Zudem wurden mehrere Vögel in einem Tonerkartuschen-Karton am Müllplatz entdeckt."
Ein besonderes Problem stellt der Kauf von Tieren über Kleinanzeigenportale dar. Dort geben sich manchmal sogar Züchter als private Personen aus, nutzen vorgetäuschte Trennungsgeschichten als Verkaufsgrund und mieten dafür eigens Wohnungen an.
"Ganz wichtig zu wissen: Tiere sind vom Umtausch ausgeschlossen und es besteht keinerlei Anrecht auf einen Tierheimplatz, wenn man das Tier wieder loswerden möchte", so Rönspieß. Für ein Haustier solle man sich nur gemeinsam mit allen Beteiligten und bewusst entscheiden.
- Telefonat mit Pressesprecherin des Tierschutzvereins für Berlin und Umgebung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa