Berlin Durchsuchung bei 15-Jährigem: Datenträger sichergestellt
Die Berliner Polizei hat die Unterkunft eines 15-Jährigen wegen des Verdachts durchsucht, er habe eine Anleitung zum Bau einer Bombe aus dem Internet heruntergeladen. "Die Verdachtsmomente haben sich bislang nicht weiter erhärtet", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitagabend mit. Datenträger, die bei der Durchsuchung am Mittwoch sichergestellt wurden, würden derzeit ausgewertet. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" (online) darüber berichtet. Ob es im Fall des 15-jährigen Turkmenen eine terroristische Bedrohung gegeben habe, sei ungeklärt, so die Zeitung.
Am Montagabend hatte ein 20-jähriger vorbestrafter IS-Sympathisant bei einem islamistische Anschlag in Wien vier Menschen getötet und mehr als 20 verletzt, bevor er selbst durch Polizeischüsse starb.
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte am Donnerstag bei der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses, es sei keine Verbindung des islamistischen Attentäters von Wien zu Berlin bekannt. "Im Moment hat das Bundeskriminalamt in Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei keine Bezüge des Täters von Wien nach Berlin festgestellt", erklärte Geisel. "Aber auch diese Untersuchungen laufen noch." Es gebe einige wenige Deutschlandbezüge. "Ansonsten haben wir in der islamistischen Szene, die genau beobachtet wird, auch bei den Gefährdern keine ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt."
Am Freitagmorgen haben Ermittler die Wohnungen von fünf jungen Männern in verschiedenen Teilen Deutschland durchsucht, allerdings nicht in Berlin. Sie gelten nicht als tatverdächtig, sollen aber direkt oder indirekt Verbindungen zu dem österreichischen Attentäter beziehungsweise untereinander gehabt haben. Zwei der Männer sollen ihn im Sommer sogar in Wien getroffen haben, wie Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt (BKA) mitteilten. Festnahmen habe es nicht gegeben.