Berlin: Reichsbürger fährt Polizisten in Berlin an – Festnahme

Die Polizei hat in Berlin einen 55-Jährigen festgenommen, der sich mit seinem Land Rover eine Verfolgungsfahrt mit Beamten geliefert hatte. Gegen seine Festnahme wehrte sich der Reichsbürger heftig.

Ein sogenannter Reichsbürger soll auf der Flucht vor der Polizei in Berlin einen Polizisten angefahren und sich anschließend heftig gegen seine Festnahme gewehrt haben. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war zivilen Einsatzkräften am Mittwoch in der Wisbyer Straße der Land Rover des 55-Jährigen wegen seiner Fahrweise und einer entfernten Versicherungsplakette aufgefallen.

Anhaltezeichen der Beamten habe der Fahrer ignoriert, hieß es weiter. Selbst als er mit seinem Land Rover in der Ostseestraße/Hosemannstraße das Polizeifahrzeug touchierte, habe er seine Fahrt fortgesetzt. Als der Mann an einer Ampel halten musste, sei einer der Beamten ausgestiegen, habe sich als Polizist ausgewiesen und den Fahrer erneut aufgefordert, anzuhalten. Der gab bei grüner Ampel laut Polizei jedoch Gas und stieß dabei mit seinem Fahrzeug gegen die Hand des Polizisten.

Verfolgungsjagd in Berlin: Mann wehrt sich gegen Festnahme

Erst mit angeforderter Unterstützung gelang es den Einsatzkräften, den Land Rover in der Charlottenburger Straße/Friesickestraße zu stoppen. Doch auch dann weigerte sich der 55-Jährige, den Anweisungen der Beamten zu folgen und aus dem Fahrzeug auszusteigen. Weitere Einsatzkräfte und die Drohung, die Autotür gewaltsam zu öffnen, waren nötig, damit der Mann schließlich das Beifahrerfenster öffnete und durch die Tür aus dem Fahrzeug geholt werden konnte.

Dabei habe sich der 55-Jährige derart versteift, dass Gewalt angewendet werden musste, um ihm Handfesseln anzulegen, erklärte die Polizei weiter. Außerdem habe der Fahrer durchgängig klargemacht, dass er die Beamten nicht anerkenne und der Reichsbürgerbewegung zugehörig sei. Er wurde vorläufig festgenommen. Sein Führerschein und der Land Rover wurden sichergestellt.

Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen sei der 55-Jährige aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Die Polizei ermittelt gegen ihn nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der gefährlichen Körperverletzung, eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Der Polizist, der von dem flüchtenden Fahrzeug touchiert worden war, erlitt nur leichte Verletzungen und konnte seinen Dienst fortsetzen.